Blut, Fäkalien, Utensilien zum Drogenmissbrauch – der Zustand der  Tiefgarage des ehemaligen Großkinos beim Salzburger Hauptbahn sei katastrophal, kritisiert die SPÖ. Sie fordert ein Einschreiten der Gesundheitsbehörden. Das Kino stellte vor zwei Jahren den Betrieb ein. Die Garagenfirma macht weiter.
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Chronik

Garage beim Hauptbahnhof: Drogenlieferant gefasst

Der mutmaßliche Drogenlieferant einer Dealergruppe in einer verwahrlosten Garage beim Salzburger Hauptbahnhof ist jetzt gefasst. Das berichtete die Salzburger Polizei am Montag. Der 45-Jährige soll die mittlerweile verurteilte Gruppe mit Heroin und Kokain versorgt haben.

Die Drogendeals in der verwahrlosten Tiefgarage des ehemaligen Kinos beim Salzburger Hauptbahnhof hatten Ende 2022 für Aufsehen und eine Anzeige durch einen SPÖ-Gemeinderat gesorgt. Im April des Vorjahres wurde eine Gruppe von Dealern, die dort mit Drogen handelten, aufgegriffen. Vier Drogenhändler wurden dafür im November 2023 zu mehrjährigen teilbedingten Haftstrafen verurteilt – mehr dazu in Heroin- und Kokain-Handel: Mehrjährige Haftstrafen (salzburg.ORF.at; 15.11.2023).

1,6 Kilo Heroin und 600 Gramm Kokain geliefert

Jetzt sitzt auch der Lieferant dieser Dealergruppe in der Salzburger Justizanstalt – das meldete die Kriminalpolizei am Montag. Der 45-jährige Marokkaner soll der Gruppe zwischen Dezember 2022 und April 2023 mindestens 1,6 Kilogramm Heroin und 600 Gramm Kokain geliefert haben.

Blut, Fäkalien, Utensilien zum Drogenmissbrauch – der Zustand der  Tiefgarage des ehemaligen Großkinos beim Salzburger Hauptbahn sei katastrophal, kritisiert die SPÖ. Sie fordert ein Einschreiten der Gesundheitsbehörden. Das Kino stellte vor zwei Jahren den Betrieb ein. Die Garagenfirma macht weiter.
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Die Bilder aus der Garage beim Salzburger Hauptbahnhof sorgten im Dezember 2022 für Aufregung

Langwierige Ermittlungen

Die Ermittlungen gegen den 45-Jährigen, der seit 2015 in Österreich lebt, seien sehr schwierig gewesen, betonte das Kriminalreferat des Stadtpolizeikommandos Salzburg. Bei seiner Anmeldung habe sich der Mann mit einer gefälschten italienischen ID-Karte ausgewiesen. Einer Arbeit sei der Mann nie nachgegangen. Seine Mobiltelefonnummern habe er regelmäßig gewechselt und auf nicht existente Personen registriert. Gewohnt habe der Mann als „U-Boot“ nicht angemeldet in einer Wohnung. Die Drogen seien in den Wohnungen seiner Abnehmer oder in Lokalen übergeben worden.

Dem 45-Jährigen soll zudem ein 39-jähriger Serbe als Chaffeur gedient haben. Er sei in Bargeld und Kokain bezahlt worden.

Seit Jänner in Justizanstalt

Der 45-jährige Marokkaner sitzt bereits seit Jänner in der Justizanstalt Salzburg in Haft. Die Ermittlungen seien aber erst jetzt vollständig abgeschlossen – der entsprechende Bericht werde an die Staatsanwaltschaft Salzburg übermittelt, hieß es bei der Polizei auf Anfrage. Nach seiner Festnahme habe sich der Marokkaner teilgeständig gezeigt, Handel mit Kokain und Heroin getrieben zu haben.