Die Männer und Frauen der Salzburger Bergrettung haben  2023 mit 788 Einsätzen wieder deutlich mehr Arbeit gehabt als in den Jahren zuvor. Ein zunehmend großes Problem im Vorfeld schwerer Bergunfälle seien soziale Medien im Internet, TV-Beiträge oder touristische Werbung, heißt es bei den Einsatzkräften.
Bergrettung Salzburg
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Chronik

Bergunfälle: Einfluss durch Soziale Netzwerke

Die mehr als 2.000 Männer und Frauen der Salzburger Bergrettung haben 2023 mit 788 Einsätzen wieder deutlich mehr Arbeit gehabt als in den Jahren zuvor. Ein zunehmend großes Problem im Vorfeld schwerer Bergunfälle seien Tourentipps in sozialen Netzwerken, TV-Beiträge oder touristische Werbung, heißt es bei den Einsatzkräften.

Teils würden Touren von Profisportlern oder exzellenten Alpinisten medial gut präsentiert, sagt Balthasar Laireiter, Landesleiter der Salzburger Bergrettung: „Solche Touren können allerdings für Männer, Frauen und Jugendliche zu anspruchsvoll sein, wenn sie hobbymäßig unterwegs sind. Das kann sehr schwerwiegende Folgen haben.“

Die Gesamtzahl von fast 800 Einsätzen sei wieder ein starker Zuwachs, so der Bergrettungschef am Samstag bei der landesweiten Jahreshauptversammlung der Einsatzkräfte in Mauterndorf (Lungau).

Mehr als 12.000 Einsatzstunden

Im Vergleich dazu gab es 2022 landesweit 730 Einsätze. Das alpine und hochalpine Unfallgeschehen war noch weit intensiver, weil auch die Teams der privaten Betreiber von Rettungshubschraubern auch 2023 wieder sehr oft unterwegs sein mussten.

Bei der rein bodengebundenen Rettungsarbeit zu allen Tages- und Nachzeiten sowie teils extrem schwierigen Wetterlagen verzeichneten die Salzburger im Vorjahr insgesamt 12.151 Einsatzstunden, 2022 waren es 10.675. Geborgen wurden 726 Personen, 338 davon waren verletzt. 2023 gab es im Bundesland dazu noch 35 Tote in den Bergen, im Jahr zuvor waren es 26.

Frauenanteil mit sieben Prozent weiter gering

Die Bergrettung Salzburg hatte im März 2024 insgesamt 2.104 voll ausgebildete Einsatzkräfte – 1.962 Männer und 142 Frauen. Deren Anteil beträgt damit knapp sieben Prozent. Bei den Teams wünscht man sich, dass sich künftig noch mehr Frauen für dieses Ehrenamt begeistern und engagieren.

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Die Männer und Frauen der Salzburger Bergrettung haben  2023 mit 788 Einsätzen wieder deutlich mehr Arbeit gehabt als in den Jahren zuvor. Ein zunehmend großes Problem im Vorfeld schwerer Bergunfälle seien soziale Medien im Internet, TV-Beiträge oder touristische Werbung, heißt es bei den Einsatzkräften.
Bergrettung Bad Gastein
Einsatz bei Nacht für drei Skifahrer aus Dänemark und Großbritannien im vergangenen März – bei großer Lawinengefahr im Steilgelände des Radhausberges bei Bad Gastein
Schneebrett Anriss Lawine Ankogel, Grubenkarkogel und Tischlergruppe – Die Männer und Frauen der Salzburger Bergrettung haben  2023 mit 788 Einsätzen wieder deutlich mehr Arbeit gehabt als in den Jahren zuvor. Ein zunehmend großes Problem im Vorfeld schwerer Bergunfälle seien soziale Medien im Internet, TV-Beiträge oder touristische Werbung, heißt es bei den Einsatzkräften.
Flugbild: Gerald Lehner
Aktuelles Foto vom 5. April 2024, Anriss eines riesigen Schneebrettes in den Hohen Tauern
Die Männer und Frauen der Salzburger Bergrettung haben  2023 mit 788 Einsätzen wieder deutlich mehr Arbeit gehabt als in den Jahren zuvor. Ein zunehmend großes Problem im Vorfeld schwerer Bergunfälle seien soziale Medien im Internet, TV-Beiträge oder touristische Werbung, heißt es bei den Einsatzkräften.
Bergrettung Bad Gastein
Einsatz bei Nacht für drei Skifahrer aus Dänemark und Großbritannien im vergangenen März – bei großer Lawinengefahr im Steilgelände des Radhausberges bei Bad Gastein
Ankogel, Grubenkarkogel und Tischlerspitze. Die Männer und Frauen der Salzburger Bergrettung haben  2023 mit 788 Einsätzen wieder deutlich mehr Arbeit gehabt als in den Jahren zuvor. Ein zunehmend großes Problem im Vorfeld schwerer Bergunfälle seien soziale Medien im Internet, TV-Beiträge oder touristische Werbung, heißt es bei den Einsatzkräften.
Flugbild: Gerald Lehner
Aktuelles Foto vom 5. April 2024, Ankogelgebiet in den Hohen Tauern
In Kaprun (Pinzgau) suchen Alpin- und Flugpolizisten sowie Bergrettungsleute weiter den vermissten Freerider, der Sonntag auf dem Kitzsteinhorn abseits der Pisten in eine 40 Meter tiefe Gletscherspalte stürzte. Seit Montagfrüh gibt es auch Unterstützung aus Tirol.
Bergrettung Kaprun
Rettungsaktion nach Spaltensturz auf einem Tauerngletscher
 Hölltorkamm und die Grubenkarwand an der Tischlerspitze – Die Männer und Frauen der Salzburger Bergrettung haben  2023 mit 788 Einsätzen wieder deutlich mehr Arbeit gehabt als in den Jahren zuvor. Ein zunehmend großes Problem im Vorfeld schwerer Bergunfälle seien soziale Medien im Internet, TV-Beiträge oder touristische Werbung, heißt es bei den Einsatzkräften.
Flugbild: Gerald Lehner
Aktuelles Foto vom 5. April 2024, östliche Hohe Tauern
Die Männer und Frauen der Salzburger Bergrettung haben  2023 mit 788 Einsätzen wieder deutlich mehr Arbeit gehabt als in den Jahren zuvor. Ein zunehmend großes Problem im Vorfeld schwerer Bergunfälle seien soziale Medien im Internet, TV-Beiträge oder touristische Werbung, heißt es bei den Einsatzkräften.
Bergrettung Salzburg
Einsatz der Ortsstelle Saalfelden im Steinernen Meer
Die Männer und Frauen der Salzburger Bergrettung haben  2023 mit 788 Einsätzen wieder deutlich mehr Arbeit gehabt als in den Jahren zuvor. Ein zunehmend großes Problem im Vorfeld schwerer Bergunfälle seien soziale Medien im Internet, TV-Beiträge oder touristische Werbung, heißt es bei den Einsatzkräften.
Bergrettung Salzburg
Die Männer und Frauen der Salzburger Bergrettung haben  2023 mit 788 Einsätzen wieder deutlich mehr Arbeit gehabt als in den Jahren zuvor. Ein zunehmend großes Problem im Vorfeld schwerer Bergunfälle seien soziale Medien im Internet, TV-Beiträge oder touristische Werbung, heißt es bei den Einsatzkräften.
Bergrettung Salzburg
Die Männer und Frauen der Salzburger Bergrettung haben  2023 mit 788 Einsätzen wieder deutlich mehr Arbeit gehabt als in den Jahren zuvor. Ein zunehmend großes Problem im Vorfeld schwerer Bergunfälle seien soziale Medien im Internet, TV-Beiträge oder touristische Werbung, heißt es bei den Einsatzkräften.
Bergrettung Salzburg
Die Männer und Frauen der Salzburger Bergrettung haben  2023 mit 788 Einsätzen wieder deutlich mehr Arbeit gehabt als in den Jahren zuvor. Ein zunehmend großes Problem im Vorfeld schwerer Bergunfälle seien soziale Medien im Internet, TV-Beiträge oder touristische Werbung, heißt es bei den Einsatzkräften.
Bergrettung Salzburg
Hoher Göll Westseite  – Die Männer und Frauen der Salzburger Bergrettung haben  2023 mit 788 Einsätzen wieder deutlich mehr Arbeit gehabt als in den Jahren zuvor. Ein zunehmend großes Problem im Vorfeld schwerer Bergunfälle seien soziale Medien im Internet, TV-Beiträge oder touristische Werbung, heißt es bei den Einsatzkräften.
Flugbild: Gerald Lehner
Aktuelles Foto vom 5. April 2024, Hoher Göll, Westwand, hinten Tennengebirge und Dachstein

Abgelaufener Winter ohne Lawinentote

Sehr erfreulich sei, so Landesleiter Laireiter, dass es in der Wintersaison 2023/24 keine tödlichen Lawinenunfälle gab. Die Zahl der Lawineneinsätze zwischen Dezember bis Ende März stieg mit 16 dennoch. Positiver Trend: Immer mehr Lawinenabgänge werden der Bergrettung gemeldet, auch wenn es keine Verschütteten gab. Dadurch müssen die Bergretter weniger zu Fehleinsätzen ausrücken. Insgesamt gab es in der vergangenen Wintersaison 230 Einsätze bei vielerlei Arten von Unfällen, davon 93 im Pongau (zwei Tote), 69 Einsätze im Pinzgau (vier Tote), 25 Einsätze im Flachgau (zwei Tote), 22 im Tennengau (kein Todesopfer) und 21 im Lungau (zwei Tote).

Übers Jahr betrachtet stehen Wanderunfälle an erster Stelle, danach folgen Wanderer und Bergsteiger, die sich verirrten. Die meisten Verunfallten stammen aus Österreich (164), auf Platz zwei folgt Deutschland mit 133.

Pongau mit den meisten Einsätzen

Die Einsatzstatistik führt der Pongau mit 313 an, gefolgt vom Pinzgau mit 238 und dem Flachgau mit 106. An vierter Stelle liegt der Lungau mit 51, an fünfter Stelle der Tennengau mit 50. Die Bergrettungshundestaffel rückten zu 27 Einsätzen aus, die Salzburger Canyoning-Einsatzgruppe zwei Mal.

Viele Touren schlecht vorbereitet

Eine der Hauptursachen für das Unfallgeschehen sei weiterhin die mangelnde Tourenplanung der Bergsportler, heißt es. „Generell werden viele Einsätze wegen erschwerter Bedingungen durch Nachzeiten, Wind und Wetter technisch und taktisch immer anspruchsvoller“, sagt Landesleiter Laireiter. Eine „Vollkaskomentalität“ spiele dabei oft eine Rolle: „Weil man davon ausgeht, dass man ohnehin versichert ist – und jederzeit innerhalb von 15 Minuten ein Hubschrauber zur Stelle sei. Eine Versicherung schützt zwar vor hohen Kosten, aber nicht vor schlechtem Wetter – wenn Hubschrauber nicht fliegen können.“