Die Begleiter des Deutschen – 21 und 24 Jahre alt – wurden leicht verletzt. Das Unglück geschah auf einem steilen Schneefeld in rund 2.300 Meter Seehöhe. Die drei – alpintaktisch offenbar wenig erfahrenen – Rheinländer waren bei ihrer schwierigen Überschreitung des Massivs ohne Tourenski unterwegs.
Der 20-Jährige rutschte nach Passage der Gipfelkette im schneebedeckten Steilgelände aus, schlitterte über den Wandkopf hinaus und stürzte ca. 300 Meter ab. Er blieb auf dem gefrorenen Schnee des Schotterkars oberhalb des so genannten Goldbründls liegen.
Schon am Ostersonntag mussten Flug- und Bergretter hier einen schlecht ausgerüsteten Finnen von der winterlichen Watzmann-Südspitze ins Tal bringen. Dieser 19-Jährige blieb unverletzt.
Kein Mobilfunk-Empfang, schwierige Alarmierung
Nach dem Todessturz ihres Kameraden rutschten die anderen Rheinländer ebenfalls ab, konnten sich auf dem steilen Schneefeld jedoch mit Mühe halten und schafften es, immer weiter hinunter zu gelangen.
Weil es im südlichen Teil der Berchtesgadener Alpen vielerorts keinen Mobilfunk-Empfang gibt, mussten die beiden Männer in Richtung Wimbachgrieshütte absteigen, wo sie dann mit dem Handy die Einsatzkräfte alarmieren konnten.
Dringende Warnung von Bergrettern
Einsatzkräfte in Oberbayern, Salzburg und dem Tiroler Unterland warnen vor den noch immer tiefwinterlichen Bedingungen im Hochgebirge, die nicht unterschätzt werden sollten.
Besonders auf morgens gefrorenen Schneefeldern bestehe akute Absturzgefahr für Leute, die hier ohne Steigeisen unterwegs seien. Und Skitourengeher sollten unbedingt auch Harscheisen für gefährliche Passagen mitführen, heißt es. Empfohlen werden auch Kurzpickel.
Notarzt konnte nicht mehr helfen
Kurz nach 17.00 Uhr eilten Bergrettungsleute aus Ramsau bei Berchtesgaden in diesen Einsatz. Auch die Besatzung des Rettungshubschraubers „Christoph 14“ aus Traunstein startete zum Watzmann. Gegen 17.30 Uhr stellte deren Notarzt unterhalb der Südspitze den Tod des 20-Jährigen fest. Danach kümmerten sich die Rettungsflieger um die beiden Überlebenden und brachten sie ins Tal.
Wenig später startete in München auch das Team des Polizeihubschraubers „Edelweiß 8“ mit zwei Bergführern der Polizei. Bei Berchtesgaden wurde noch ein Bergrettungsmann an Bord genommen. Der Tote wurde wenig später nach einer Taubergung ins Tal geflogen.
Einsatz dauerte bis in die Nacht
Insgesamt waren 16 Bergrettungsleute, drei Krisenberater des Roten Kreuzes aus Ramsau und Ruhpolding, ein Notarzt der Bergrettung, drei Polizeibergführer und die beiden Hubschrauberbesatzungen im Einsatz. Dieser konnte gegen 21.30 Uhr beendet werden.