Zweitwohngebiet in Hollersbach
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Politik

Chaletdorf: Hollersbach verschiebt Entscheidung

Die Gemeinde Hollersbach (Pinzgau) verschiebt die Entscheidung über ein umstrittenes Chaletdorf-Projekt. Das beschloss die Gemeindevertretung Mittwochabend. Zu viele Emotionen würden zurzeit beim Thema Zweitwohnsitze hochkochen, argumentierte der Bürgermeister die Vertagung der Entscheidung.

Bürgermeister Günter Steiner (ÖVP) will die Entscheidung über elf Chalets auf dem Pass Thurn unweit des umstrittenen Six-Senses-Projekt in Mittersill in Absprache mit der Landespolitik treffen. Chaletdorf-Projekte mit Zweitwohnsitzen in den Gebirgsregionen sind ein heikles Thema.

Entscheidung in Hollersbach hochemotional

Nachbarn fühlen sich meist gestört, die Landespolitik überlegt erstmals Einschränkungen. Hollersbach zieht deshalb die Notbremse und beschließt hinsichtlich des umstrittenen Chaletdorf-Projektes vorerst nichts. Auch wenn das Grundstück für das geplante Chaletdorf am Pass Thurn seit zwanzig Jahren eindeutig Zweitwohnsitzgebiet ist.

Der Hollersbacher Bürgermeister Günter Steiner spricht von einem brisanten Spannungsfeld. „Wir sind einerseits an die Rechtsstaatlichkeit gebunden, eine Gemeinde ist keine Willkür-Plattform, die auf alle Zurufe reagieren kann. Es gibt ein Recht für die Einschreiter und es ist eine Rechtssicherheit zu gewährleisten. Auf der anderen Seite haben wir eine sehr angespannte Situation, wo wir die Emotionen herausnehmen wollen.“

Hollersbach will Entscheidung gemeinsam mit Land treffen

Deshalb machte die Gemeindevertretung von Hollersbach Mittwochabend das Projekt beschlussfertig, die endgültige Entscheidung soll dann gemeinsam mit Raumordnungs-Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP) getroffen werden.