Landesgericht Salzburg
ORF/Georg Hummer
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Gericht

Mit Flasche Gesicht „zerfetzt“: Mehrere Jahre Haft

Sechs und fünf Jahre Haft – das waren Montagnachmittag am Salzburger Landesgericht die Urteile gegen zwei Männer, die bei einer Massenschlägerei in einem Lokal in Kaprun (Pinzgau) im September einem Kontrahenten mit einer abgebrochenen Bierflasche das Gesicht „zerfetzt“ haben sollen.

Der 21-jährige staatenlose Palästinenser und der in Russland geborene Österreicher müssen wegen des Angriffs für sechs und fünf Jahre ins Gefängnis, entschied das Gericht am Montag. Das Urteil ist aber noch nicht rechtskräftig. Dem Opfer werden für immer Narben im Gesicht bleiben.

Der hauptangeklagte Staatenlose leugnete ja beim letzten Prozesstermin im März, mit der abgebrochenen Bierflasche zugeschlagen zu haben. Das Verfahren wurde daraufhin auf Montag vertagt.

Streit mit Ex-Freundin eskalierte, Helfer wurde verletzt

Der Vorfall passierte im September 2023 vor einem Kapruner Lokal: Ein Streit des 21-jährigen Hauptangeklagten mit seiner Ex-Freundin eskalierte und weitete sich zu einer Massenschlägerei aus. Dabei wurde einem jungen Pinzgauer, der der Ex-Freundin zu Hilfe kam, laut Anwalt mit der abgebrochenen Bierflasche das Gesicht „zerfetzt“. Insgesamt neun Jugendliche und junge Männer zwischen 16 und 23 Jahren wurden deshalb angeklagt. Mehr dazu in Mit Bierflasche schwer verletzt – Prozess (salzburg.ORF.at; 12.3.2024).

Auch weitere Beteiligte an der Massenschlägerei in Kaprun wurden schuldig gesprochen – allerdings nicht wegen der Schlägerei, sondern wegen schweren Raubs. Sie hatten bei einem Drogengeschäft in Saalfelden (Pinzgau) einen anderen in einen Keller gelockt, mit einer Waffe bedroht und beraubt. Dafür bekamen zwölf bzw. 15 Monate Haft auf Bewährung. Mehr dazu in Mit Bierflasche schwer verletzt: Zwei Urteile, Vertagung (salzburg.ORF.at; 13.3.2024).