Tausende Sprengungen waren bisher notwendig, um im Berg das neue Kraftwerk Limberg III zu bauen. Rund 500 Menschen sind mit der Großbaustelle beschäftigt. Sie arbeiten acht Tage und haben dann sechs Tage frei. Die Schichten dauern jeweils zwölf Stunden.
„Verpflegung muss passen“
Das Leben besteht hier großteils aus Arbeit, Essen und Schlafen. Deshalb habe die tägliche Versorgung auch einen großen Stellenwert, sagt der Arbeiter Christian Ronacher aus Piesendorf (Pinzgau): „Fleisch ist nach einem solchen Tag schon sehr wichtig. Zwölf Stunden können hart sein, wenn du den ganzen Tag oder in der Nachtschicht im Loch bist, dann muss die Verpflegung passen. Sonst schaut es schlecht aus.“
Alle Menüs für die Arbeiter in den Stollen werden in einer Großküche im Tal vorbereitet. Thorsten Kissau kocht hier täglich für 200 bis 300 Menschen.
Frischkost: Küchenchef gibt sich große Mühe
Auf dem Berg sind die Freizeitaktivitäten eingeschränkt. Die Beschäftigten freuen sich deshalb umso mehr darauf, was täglich auf den Teller kommt, erzählt Küchenchef Kissau: „Die Herausforderung ist die Zusammenstellung. Es gibt Arbeiter aus verschiedenen Nationen. Deshalb sollte für jeden etwas dabei sein. Es ist eine große Herausforderung, aber wir kriegen das hin.“
Ungeachtet von Jahreszeiten, Wind und Wetter wurde hier seit Monaten durchgearbeitet. Fotos vom oberirdischen Teil der unterirdisch riesigen Baustelle – beim entleerten Stausee Mooserboden im vergangenen Hochwinter:
Viele Spezialisten aus dem Mölltal in Kärnten
Für das neue Kraftwerk wurden zwölf Kilometer neue Stollen und Tunnel in den Berg gesprengt. Die Mineure, die diese Arbeiten verrichten, kommen großteils aus dem Mölltal in Kärnten. Christian Rieder ist Projektleiter beim Verbundkonzern: „In Kärnten hat der Tunnelbau eine lange Tradition. Diese Leute sind international tätig. Die Tradition reicht bis zu 60 Jahre zurück. Viele hier sind aus Mölltal, wo viele Familien davon leben.“
Das neue Pumpspeicherkraftwerk Limberg III soll Mitte des nächsten Jahres in Betrieb gehen. Die Kosten liegen bei rund 570 Millionen Euro.