Die beiden Stauseen Mooserboden und Wasserfallboden wurden im Februar abgelassen und bleiben bis Mai entleert – mehr dazu in Kapruner Speicherseen werden entleert (salzburg.ORF.at; 2.2.2024). In dieser Zeit werden die Seen an das Pumpspeicherkraftwerk angeschlossen. Über Stollen wird später das Wasser ins Berginnere gelangen, um dort Strom zu erzeugen. Normalerweise werden die Stauseen alle zehn Jahre entleert. Heuer laufen parallel dazu die Arbeiten am Kraftwerk Limberg III. In den kommenden Monaten werden sich die Stauseen durch Niederschlag und Schmelzwasser wieder füllen.
Ziel: „Noch flexibler auf Bedarf in Österreich eingehen“
„Die Erweiterung mit Limberg III ist insofern wichtig, dass wir hier noch flexibler auf den Bedarf in Österreich eingehen können und auch zusätzlich noch natürlich mehr Speichervolumen haben, um Strom erzeugen zu können", sagt Tanja Janisch-Breuer, Werksgruppenleiterin der Kraftwerksgruppe Kaprun. „Die Flexibilität ist insofern wichtig, dass wir die Energie, die von den neuen erneuerbaren Energieerzeugern gemacht wird, das heißt Wind und Photovoltaik, dass wir hier ein Abnehmer sind und diese erzeugte Energie zwischenspeichern können und dann zur Verfügung stellen, wenn wir sie brauchen.“
Vogelschau der Baustelle Mooserboden mit den Staumauern Moosersperre und Drossensperre:
Kraftwerk wird in riesige Kaverne eingebaut
Über der riesigen Kaverne, in der Limberg III gebaut wird, befinden sich 450 Meter Fels. Um Platz für das Kraftwerk zu schaffen, wurden 90.000 Kubikmeter Gestein aus dem Berg herausgeholt.
Für die Arbeiter gibt es Unterkünfte ganz in der Nähe der Baustelle. „Die besonderen Herausforderungen hier sind sicher, wie es auch bei Limberg II schon der Fall war. Wir arbeiten im Hochgebirge, wir arbeiten das ganze Jahr hindurch, auch im Winter, auf einer Höhenlage von über 2.000 Meter Seehöhe und das birgt natürlich extreme Herausforderungen für die Logistik, die Lawinengefahr, wir müssen natürlich schauen, dass wir auch im Winter das ganze Material zur Verfügung haben und das ist sicher eine der besonderen Herausforderungen“, schilderte Limberg-III-Projektleiter Christian Rieder.
Lokalaugenschein: Leere Speicherseen in Kaprun
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Stauseen dienen als eine Art „Batterie“
Die Stauseen im Kaprun sind Speicher, die bei Bedarf Energiespitzen auf dem Strommarkt abdecken. Pumpspeicherkraftwerke nutzen das Gefälle in der Landschaft, um Energie zu erzeugen. Wenn genug Strom vorhanden ist, können sie aber auch Wasser von einem unteren in einen höheren Speicher pumpen – und dienen damit als eine Art „Batterie“. Die Hochgebirgslagen in Kaprun bieten dafür günstige Voraussetzungen.
Nach den Kraftwerken Limberg I, II und III ist die Erschließung in Kaprun aber am Ende, sagen Fachleute. Weitere Kraftwerke seien nicht mehr möglich. Die Kraftwerksgruppe Kaprun kann rund zehn Prozent des österreichweiten Strombedarfes erzeugen. Mit Limberg III wird dieser Anteil weiter steigen.