Gewählt wurde neben der Stadt Salzburg in Neumarkt am Wallersee, Schleedorf, Strobl (alle Flachgau), Forstau, St. Johann, Mühlbach am Hochkönig, Bad Hofgastein, Bad Gastein (alle Pongau), Saalfelden, Neukirchen am Großvenediger (beide Pinzgau) sowie Puch, Oberalm und Bad Vigaun (alle Tennengau).
Ergebnisse der Stichwahlen:
Auinger gewinnt in der Landeshauptstadt
17.547 Stimmen für den Sozialdemokraten Auinger gegen 16.726 für den Kommunisten Dankl – das war vor zwei Wochen das Ergebnis der Bürgermeisterwahl in der Landeshauptstadt. Die beiden distanzierten andere Kandidaten und die einzige Kandidatin im Feld deutlich: Florian Kreibich, der für die bisherige Bürgermeister-Partei ÖVP angetreten war, war mit 12.914 Stimmen mit deutlichem Abstand Dritter. Bernhard Auinger (SPÖ) entscheidet die Stichwahl am Sonntag schließlich mit Abstand für sich (salzburg.ORF.at; 24.3.2024).
Aber auch Dankl hoffte nach dem ersten Wahlgang jetzt auf Stimmen aus dem bürgerlichen Lager: „Ich habe überraschend viele ehemalige ÖVP-Wähler getroffen, die gesagt haben: Sie sind zwar finanziell in keiner Notlage, haben auch kein Wohnungsproblem privat – bekommen aber mit, wie sehr die steigenden Wohnkosten die Menschen in der Stadt betreffen.“
Auinger setzte auf Erfahrung, Dankl warb mit Wohnen
Inhaltlich trennte beide Kandidaten wenig voneinander. Auinger, der nach 2017 und 2019 in seine bereits dritte Stichwahl geht, warb in den vergangenen Tagen erneut offensiv mit seiner Erfahrung in der Stadtregierung.
Dankl positionierte sich hingegen als Politiker, der für Veränderung eintritt. Er konzentrierte sich inhaltlich neuerlich auf das teure Wohnen in Salzburg. Was sich nach der Wahl tatsächlich ändert, werden die Parteienverhandlungen nach der Stichwahl und die Verteilung der Ressorts zeigen.
ÖVP und FPÖ indirekt pro Auinger: „Geringeres Übel“
Indirekte Wahlempfehlungen gab es von der ÖVP und der FPÖ in der Stadt. Beide sprachen sich für Auinger aus – als den weniger linken Kandidaten: „Wir sagen nicht, dass die Alternative berauschend ist, wir sagen nur: das geringere Übel“, betonte dazu der künftige FPÖ-Gemeinderatsklubobmann Paul Dürnberger.
Und auch ÖVP-Vizebürgermeister Kreibich konnte den „Gedankengang nachvollziehen“, für den am wenigsten linken Kandidaten zu stimmen. Von der grünen Bürgerliste gab es dagegen keine Wahlempfehlung für diese Stichwahl.
Salzburg vor Stichwahl
Salzburg könnte am Sonntag den zweiten kommunistischen Bürgermeister einer Landeshauptstadt bekommen. In der Stichwahl treten Bernhard Auinger (SPÖ) und Kay-Michael Dankl (KPÖ plus) gegeneinander an.
Wahlkartenrekord des ersten Wahlganges übertroffen
Die Wahlbeteiligung dürfte für die Stichwahl niedriger ausfallen als beim ersten Wahlgang – das erwarteten zumindest die Beteiligten. Allerdings gab es bei den Wahlkarten einen neuerlichen Rekord. 15.203 wurden ausgestellt – deutlich mehr als die 13.741 Wahlkarten für die erste Wahlrunde am 10. März. Mit diesen Wahlkarten konnte auch schon bis Donnerstagnachmittag direkt im Schloss Mirabell vorab gewählt werden – mehr dazu in Stichwahl: Vorzeitige Stimmabgabe startet (salzburg.ORF.at; 13.3.2024).
Die Wahllokale in der Stadt Salzburg hatten von 7.00 bis 16.00 Uhr geöffnet. Erste Trends zum Wahlausgang wurden gut eine Stunde später erwartet.
Neumarkt: SPÖ-Landesparteichef gegen Amtsinhaber
Aber nicht nur in der Landeshauptstadt gab es eine Stichwahl, sondern auch in 13 weiteren Gemeinden. So zum Beispiel auch in Neumarkt am Wallersee (Flachgau) wo SPÖ-Landesparteichef David Egger auch im zweiten Wahlgang ÖVP-Amtsinhaber Adi Rieger hinter sich ließ (salzburg.ORF.at; 24.3.2024).
„Huber gegen Huber“: Schwarz-rotes Duell in St. Johann
Die Wahl in Neumarkt war eines von sieben ÖVP-SPÖ-Duellen um den Bürgermeister-Sessel landesweit. Brisanz versprach auch das Aufeinandertreffen „Huber gegen Huber“ in St. Johann im Pongau. In der Bezirkshauptstadt trat ÖVP-Langzeitbürgermeister und Gemeindeverbandspräsident Günther Mitterer nicht mehr an. Im ersten Wahlgang lag sein ÖVP-Nachfolgekandidat Rudolf Huber (37,9 Prozent) leicht hinter SPÖ-Kandidatin Eveline Huber (39,4 Prozent) zurück. Die Stichwahl am Sonntag entschied Eveline Huber für sich (salzburg.ORF.at; 24.3.2024).
Schwarz-rote Rennen gibt es überdies in Bad Hofgastein (Pongau), Oberalm (Tennengau), Strobl (Flachgau), Puch (Tennengau) und Saalfelden (Pinzgau) – wobei bis auf Saalfelden im ersten Wahlgang stets der ÖVP-Kandidat die Nase vorne hatte.
In fünf Gemeinden Kandidaten von Namenslisten
In Schleedorf (Flachgau) kam es zu einem Aufeinandertreffen von ÖVP und FPÖ, in Mühlbach (Pongau) zu einem Duell der FPÖ mit einer Namensliste. In vier weiteren Gemeinden traten Kandidaten der ÖVP gegen Kandidaten von Namenslisten an. In Forstau (Pongau), Neukirchen am Großvenediger (Pinzgau), Bad Vigaun (Tennengau) und Bad Gastein (Pongau) lagen im ersten Wahlgang ebenfalls die Kandidaten der Volkspartei voran.
In Bad Gastein fehlte ÖVP-Mann Norbert Ellmauer eine einzige Stimme, damit er ohne Stichwahl Bürgermeister geworden wäre. Daneben eroberte die neue Bad Gasteiner Bürgerliste von Ellmauers Gegenkandidaten Franz Weiss aus dem Stand sechs Mandate in der Gemeindevertretung. Die absolute Mehrheit der ÖVP wurde dadurch gebrochen.
Mehr Bürgermeisterinnen
Erhöht hat sich am Sonntag auch die Zahl der Bürgermeisterinnen im Bundesland: Bereits beim ersten Wahlgang am 10. März wurden elf Frauen ins Amt gewählt. Drei weitere Kandidatinnen waren bei der Stichwahl erfolgreich und bedeuten nun einen neuen Höchstwert beim Frauenanteil unter den Salzburger Bürgermeistern.