Befreundete Pinzgauer versuchen der aus Bruck (Pinzgau) abgeschobenen Familie aus Georgien zu helfen. Anwälte prüfen den Neustart des Asylverfahrens. Es geht auch um die Frage, ob das Kindeswohl von den Behörden berücksichtigt wurde. Auch Fußballtrainer und Volksschulleiterin  engagieren sich.
Daniel Lager
Daniel Lager
Politik

Abgeschobener Neunjähriger: Beschwerde bei VwGH

Im Fall der aus Bruck (Pinzgau) nach Georgien abgeschobenen Familie rechnet ihr Salzburger Rechtsanwalt Peter Lechenauer mit einer baldigen Entscheidung. Er brachte beim Verwaltungsgerichtshof (VwGH) eine Beschwerde ein, wonach die Behörde das Kindeswohl bei der Entscheidung nicht beachtet habe.

Außerdem habe die Asylbehörde die Ausweisung beschlossen, daneben aber zehn Tage lang niemanden darüber informiert – bis die Polizei den Beschluss vollziehen musste, so die Kritik des Rechtsanwalts Lechenauer.

In Georgien ohne Einkommen gestrandet

Vor genau zwei Wochen wurde die vierköpfige Familie abgeschoben worden, die seit sieben Jahren – laut Einheimischen bestens integriert – im Pinzgau gelebt hatte. Die Vier sind mittlerweile in Georgien gestrandet. Sie müssten unter unwürdigen Bedingungen leben, sagt die Brucker Volksschuldirektorin, die die Familie dort besucht hat.

In Bruck an der Glocknerstraße sind noch immer viele Gemeindebürger entsetzt. Vielfach hieß es, in Österreich würden offenbar in vielen Fällen genau die falschen Zuwanderer und Migranten abgeschoben.

Brucker hoffen auf humanitäre Lösung

Bürgermeisterin Barbara Huber (ÖVP) wollte sich zu dem Fall am Montag gegenüber dem ORF nicht äußern. Tenor in der Gemeinde: Viele geben die Hoffnung nicht auf, dass sich für die Familie mit ihren beiden Kindern doch noch eine humanitäre Lösung findet, und sie wieder nach Bruck zurückkehren darf. Auch das Fußballteam vermisst weiter seinen neunjährigen Stürmer Andria, ebenso die Mädchen und Buben in der Brucker Volksschule.