ASFINAG-Mitarbeiter kontrollieren Abfahrtssperre an der Tauernautobahn (A10) im Tennengau
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Verkehr

Abfahrtssperren an A10 sollen strenger werden

Die Abfahrtssperren entlang der Tauernautobahn (A10) im Tennengau sollen nach den Staus der letzten Tage und Wochen strenger werden. Das kündigt das Landesverkehrsressort an. Das Abfahren soll nur mehr für Ziele in gewissen Radien rund um die Ausfahrten erlaubt sein.

Um den Reiseverkehr trotz der Staus vor der Tunnelbaustelle zwischen Golling (Tennengau) und Werfen auf der A10 zu halten, funktionieren die bisher gültigen Abfahrtssperren nicht wirklich: Denn da das Abfahren von der Autobahn für alle jene gestattet ist, die ein Ziel im Land Salzburg haben, fallen auch viele Urlauber darunter. Deshalb verstopfen Stauflüchtlinge nach wie vor die Salzachtalstraße (B159) im Tennengau, sobald der Verkehr auf der Autobahn steht. Das war erst am Samstag wieder einmal zu beobachten. Da waren durch den Ausweichverkehr sogar Feldwege verstopft – mehr dazu in Urlauberschichtwechsel: Stau den ganzen Tag (salzburg.ORF.at; 10.2.2024).

Ausweichverkehr auf einem Feldweg bei Hallein
Privat
Der Ausweichverkehr verstopfte am Samstag sogar Feldwege – wie hier bei Hallein

Das soll sich durch eine Verschärfung der Abfahrtssperren jetzt ändern, kündigt Landesverkehrsreferent Stefan Schnöll (ÖVP) an: „Mit der neuen Definition der Abfahrtssperren haben wir nun endlich eine rechtliche Möglichkeit gefunden, das Zielgebiet für Abfahrten entsprechend einzuschränken.“

Von Ausfahrt Hallein 16 Kilometer Umkreis, von Kuchl acht

Deshalb sollen um jede Autobahnabfahrt jetzt Radien gezogen werden. Jene Fahrzeuge, die dort abfahren, sollen nur Ziele in diesem Umkreis anfahren dürfen: So sollen von der Abfahrt Hallein aus nur Zielgebiete in rund 16 Kilometer angesteuert werden dürfen. In Kuchl soll der einem Umkreis engsten sein und rund acht Kilometer betragen. „In Golling muss der Radius etwas weiter definiert werden, um eine entsprechende Erreichbarkeit von Zielen gewährleisten zu können“ – so etwa die Skigebiete Annaberg und Rußbach, betont der Landesverkehrsressort.

Ist das nicht der Fall, dürfen Stauflüchtlinge mit dieser Regelung auch wieder auf die Autobahn zurück geschickt werden. Bisher war das ja nicht möglich. Gelten soll die Neuregelung ab kommenden Samstag. Gleichzeitig fordert das Land weiterhin eine Mautbefreiung für die A10 vom Bund. Denn nur dann könnte der Transitverkehr auf der Autobahn gehalten werden. Das lehnte das Verkehrsministerium aber schon mehrmals ab – mehr dazu in Stauchaos: Land Salzburg fordert Mautbefreiung (salzburg.ORF.at; 10.1.2024).

Verschärfte Abfahrtskontrollen an der A10

Tankstelle oder Supermarkt in der Nähe als Ziel reicht

Kontrolliert werden die Abfahrtssperren direkt an den Ausfahrten von der ASFINAG. Ein Schlupfloch gibt es aber weiterhin: Wer Ziel in der Umgebung der Autobahnabfahrt angibt wie etwa eine Tankstelle oder einen Supermarkt, der kann fahren. Eine Kontrolle, was der Autofahrer danach macht, ist und bleibt schwierig.