Gasthaus Steinlechner
ORF/Georg Hummer
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Wirtschaft

Traditionswirtshaus wird zum Leben erweckt

Das Wirtshaus Steinlechner in Salzburg-Parsch öffnet bald wieder seine Pforten. Ab Jänner versucht hier ein neuer Pächter sein Glück. Seit einem Jahr steht der Traditionsbetrieb im Herzen der Stadt leer. Die Pächter der letzten Jahre sind nie lange geblieben.

Der neue Mann ist in der Branche und bei Gästen kein Unbekannter. Er will vor allem auf starken Barbetrieb setzen. Dieser Gastronom heißt Peter Huber.

Er betrieb bisher über 33 Jahre die Weißbierbrauerei in Schallmoos. Nun wechselt er nach Parsch: „Es wird, was es immer war, ein Kultwirtshaus mit bodenständiger Küche, guter Musik, guten Leuten."

Neuer Betreiber arbeitet selbst im Service mit

Selbstläufer sei der neue Standort trotz jahrzehntelanger Erfahrung in der Gastronomie keinesfalls, betont Huber. Die Lage des Steinlechner im Stadtgebiet bezeichnet er als großen Pluspunkt – und auch in Zeiten der Teuerung und in Zeiten von Personalmangel wagt er den Wechsel: „Das Steinlechner ist nicht wirklich schwierig. Die letzten hatten natürlich die Schwierigkeit der Corona-Zeit. Ich werde auch ein Teil des Teams sein. Die Mitarbeiter schätzen das. Dann findet man auch Leute."

Das Wirtshaus Steinlechner in der Stadt Salzburg von außen
ORF/Peter-Paul Hahnl

Arge-Beisl bekommt kein Personal mehr

Auf der anderen Seite der Salzach wirft in Salzburg-Nonntal der Pächter des Arge-Beisl mit Jahresende das Handtuch – nicht aus wirtschaftlichen Gründen. Es gebe zu wenig Personal, sagt Geschäftsführer Andreas Berlot: „Heute am Morgen habe ich den Schlüssel vom Spind meines Mitarbeiters gefunden. Der ist offenbar nach Afrika geflogen – ohne irgend etwas zu sagen. Sich auf Mitarbeiter zu verlassen, das wird immer schwerer."

Mit der Neueröffnung des Steinlechner gibt es künftig zumindest einen Leerstand im Stadtgebiet weniger. Wirtesprecher Ernst Pühringer sieht das Hauptproblem eine Stufe höher: „Da sind wir beim Hauptthema, weil meistens viel zu hohe Pachten verlangt werden. Die sind meist nicht oder kaum zu erwirtschaften."

Hoher Pachtzins bisher oft ein Hindernis

Leben und leben lassen, das ist auch die Einstellung des Neuen im Steinlechner. Er blickt auf lange Verhandlungen mit der Stieglbrauerei als Verpächterin des Hauses zurück: „Das hat fast ein Jahr gedauert. Die ganze Branche musste umdenken, auch die Verpächter. Weil man kann insgesamt nicht mehr diese Erlöse erwirtschaften wie vor den Krisen."

Die Unternehmer würden die gestiegenen Energie-, Kredit- und Personalkosten mittlerweile sehr stark spüren, heißt es aus der Branche.