Schmittenhöhe Freitagnachmittag hat es  in Zell am See (Pinzgau) einen sehr gefährlichen Zwischenfall mit einer riesigen Lawine gegeben. Ein Wiener löste laut Alpinpolizei mit seinem 13-jährigen Sohn ein riesiges Schneebrett aus – 300 Meter breit, 800 Meter lang. Sie wurden nicht verschüttet. Der Mann bestritt später die Gefährlichkeit der Lage.  Zeller See Mitterpinzgau Schmittengraben Areit
Lawinenwarndienst Salzburg/Joachim Buchner
Lawinenwarndienst Salzburg/Joachim Buchner
Gericht

Riesenlawine ausgelöst: 200 Euro Strafe

200 Euro Strafe wegen grob fahrlässiger Gefährdung der körperlichen Sicherheit – das war am Montag die Strafe vor dem Bezirksgericht Zell am See (Pinzgau) für einen Wiener. Er soll eine 300 Meter breite Riesenlawine ausgelöst und so seinen eigenen Sohn sowie Einsatzkräfte gefährdet haben.

Der Vorfall heuer im Februar auf der Schmittenhöhe bei Zell am See sorgte für einiges Aufsehen. Der damals 44-jährige Wiener und sein 13-jähriger Sohn fuhren bei Lawinenwarnstufe vier in den ungesicherten, steilen Osthang im freien Gelände ein. Sie lösten dabei die 300 Meter breite und 800 Meter lange Lawine aus, die – genau genommen – aus mehreren Schneebrettern entstand.

50 Tagessätze zu je vier Euro

Die Staatsanwaltschaft warf dem Vater deshalb die grob fahrlässige Gefährdung der körperlichen Sicherheit seines Sohnes und der Einsatzkräfte vor. Am Bezirksgericht Zell am See wurde er deshalb am Montag zu einer Geldstrafe von 50 Tagessätzen zu je vier Euro verurteilt. Die Höchststrafe wären 180 Tagessätze gewesen. Wie viel für einen Tagessatz zu bezahlen ist, richtet sich nach dem Einkommen des Verurteilten. Vier Euro sind der Minimalwert, 5.000 Euro der Höchstwert für einen Tagessatz.

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Schmittenhöhe Freitagnachmittag hat es  in Zell am See (Pinzgau) einen sehr gefährlichen Zwischenfall mit einer riesigen Lawine gegeben. Ein Wiener löste laut Alpinpolizei mit seinem 13-jährigen Sohn ein riesiges Schneebrett aus – 300 Meter breit, 800 Meter lang. Sie wurden nicht verschüttet. Der Mann bestritt später die Gefährlichkeit der Lage.  Zeller See Mitterpinzgau Schmittengraben Areit
Lawinenwarndienst Salzburg/Joachim Buchner
Verlauf der meterhohen Abbruchkanten: Mehrere Schneebretter vereinigten sich zu einer Riesenlawine. Der Salzburger Lawinenwarndienst publizierte dieses Übersichtsfoto.
Schmittenhöhe Freitagnachmittag hat es  in Zell am See (Pinzgau) einen sehr gefährlichen Zwischenfall mit einer riesigen Lawine gegeben. Ein Wiener löste laut Alpinpolizei mit seinem 13-jährigen Sohn ein riesiges Schneebrett aus – 300 Meter breit, 800 Meter lang. Sie wurden nicht verschüttet. Der Mann bestritt später die Gefährlichkeit der Lage.  Zeller See Mitterpinzgau Schmittengraben Areit
Flugbild: Gerald Lehner
Die Ostseite der Schmittenhöhe im Februar 2023, wenige Tage vor dem Abgang – mit den Gräben von Schmittenbach und Breitenbach. Die Flanke zieht sich von der Bergstation (ganz oben) über die riesigen Lawinenhänge (oberhalb der Waldgrenze) in Falllinie zum Zeller Stadtgebiet (rechts unten).
Schmittenhöhe Freitagnachmittag hat es  in Zell am See (Pinzgau) einen sehr gefährlichen Zwischenfall mit einer riesigen Lawine gegeben. Ein Wiener löste laut Alpinpolizei mit seinem 13-jährigen Sohn ein riesiges Schneebrett aus – 300 Meter breit, 800 Meter lang. Sie wurden nicht verschüttet. Der Mann bestritt später die Gefährlichkeit der Lage.  Zeller See Mitterpinzgau Schmittengraben Areit
Flugbild: Gerald Lehner
Schmittenhöhe (links) mit dem Schmittengraben, der Stadt Zell und ihrem See. Oben: Wilder Kaiser, Loferer und Leoganger Steinberge.

Angeklagter meldete volle Berufung an

Zum Prozessauftakt am 23. August bekannte sich der Mann als nicht schuldig – und hielt daran auch am Montag fest. Er sagte vor Gericht, er habe die Lawine nicht ausgelöst. Es habe in dem Bereich, in dem er mit seinem Sohn abgefahren sei, keine Lawinenwarnstufe vier geherrscht. Der Wiener legte volle Berufung ein. Das Urteil ist damit nicht rechtskräftig.

Er habe sich bereits nach dem Einsatz im Februar „sehr uneinsichtig in Hinblick auf sein Verhalten und die meteorologischen Fakten gezeigt“, so die Alpinpolizei damals. Er habe die Gefährlichkeit der Lage heruntergespielt. Die Staatsanwaltschaft hatte den Wiener dann aber im Juni angeklagt – Wiener wegen Riesenlawine angeklagt (salzburg.ORF.at; 26.6.2023).

Der Vater und sein Sohn waren im Februar von der Zeller Pistenrettung wieder zurück in den gesicherten Skiraum geführt worden. An dem Einsatz waren zudem noch sechs Einsatzkräfte von Alpinpolizei und Bergrettung sowie die Besatzung eines Polizeihubschraubers beteiligt.