Wirtschaft

Hoteliers beharren auf Verdienstentgang

Salzburgs Hoteliers beharren auf hohen Geldforderungen an den Bund wegen der CoV-Pandemie. Dabei ist umstritten, wie viel die Unternehmen tatsächlich bekommen. Das Epidemiegesetz sieht Entschädigungen für geschlossene Betriebe vor. Ende März setzten die Behörden allerdings neue Verordnungen in Kraft, die keine Ansprüche vorsehen.

Bei geschlossenen Betrieben ist der Verdienstentgang hoch. Ein Salzburger Hotel mit 100 Betten und 25 Mitarbeitern verlor in der ersten Phase der CoV-Pandemie 42.000 Euro – so hoch ist die Entschädigung, die das Haus für diese Phase jetzt geltend macht. Das betrifft die ersten elf Tage der Sperre vom 16. bis zum 27. März. Dann traten neue Verordnungen in Kraft, die auf den neuen Covid-19-Gesetzen beruhen und keine Entschädigung mehr vorsehen.

Sammelklage der Wirtschaftskammer möglich

Die Wirtschaftskammer forderte die Betriebe auf, ihren gesamten Verdienstentgang zu beantragen. Bei negativen Bescheiden werde der Weg der Sammelklage überlegt, sagen Hoteliers. Der Ärger in der Branche sei groß, so der Vizepräsident der Hoteliersvereinigung, Walter Veit. „Ein paar sehr große Kollegen im Bundesland versuchen einen eigenen Weg. Sie sagen, ich mache das alleine, ich ziehe das durch und ich lass mir das nicht gefallen.“ Generell würde er aber raten – sollte die Wirtschaftskammer ein Musterverfahren anstreben und man könne sich da anschließen –, diesen Weg zu gehen. „Die Kosten hat man im Griff, und das Risiko ist nicht zu hoch“, sagte Veit.

Experten: „CoV-Verordnungen der Länder verfassungswidrig“

Laut zwei Gutachtern haben viele Betriebe einen Anspruch auf Entschädigungen nach dem Epidemiegesetz. Dieses sieht Zahlungen vor, von den Landesregierungen erlassene Verordnungen nach neuen Coronavirus-Gesetzen jedoch nicht – mehr dazu in salzburg.ORF.at (12.5.3030)

Großarler Hotelier will doch nicht klagen

Der Großarler Hotelier Peter Hettegger hat seine Meinung mittlerweile geändert. Er hat entschieden, keine Klage wegen entgangener Verdienste einzureichen. Das sei nicht erfolgversprechend, so der Hotelier – Verdienstentgang: Großarler Hotelier klagt (salzburg.ORF.at; 7.4.2020).

Enttäuschung über Versicherungen

Dutzende Salzburger Gastronomie- und Hotelleriebetriebe liegen auch im Clinch mit ihrer Versicherung. Sie hatten sich nämlich für den Fall einer Seuche gegen den Betriebsausfall versichert, nur um jetzt mit dem Argument konfrontiert zu werden, dass CoV eine Pandemie sei und keine Seuche. Also zahlen die Versicherungen nicht – Pandemie statt Seuche: Versicherungen zahlen nicht (salzburg.ORF.at; 12.5.2020).