Wohnprojekt Dossenweg in Salzburg-Gneis
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Politik

Dossenweg: Diskussion um Wohnungsvergabe

Die politischen Debatten um das Wohnprojekt am Dossenweg in Salzburg-Gneis reißen nicht ab. Im Planungsausschuss wurde am Donnerstag der Amtsbericht für die Umwidmung und die Bebauung vorgelegt, dabei überwog die Diskussion über die Vergabe der Wohnungen.

Fest steht, dass beim Wohnbauprojekt Dossenweg alle Miet- und Eigentumswohnungen von der Stadt vergeben werden. Doch wie die Eigentumswohnungen vergeben werden, war im Planungsausschuss am Donnerstag die große Frage und es regnete reichlich Kritik an der Änderung des Wohnungsschlüssels auf Antrag der ÖVP. „Barbara Unterkofler mit ihrer ÖVP hätte ein halbes Jahr Zeit gehabt, einen Vorschlag zu liefern, der ist leider nicht gekommen und kommt erst jetzt nach dem heutigen Planungsausschuss“, sagt die Vorsitzende des Planungsausschusses Johanna Schnellinger (SPÖ).

Unterkofler: Es gibt ein Modell zur Wohnungsvergabe

„Diskussionsgrundlage soll ein Modell der Gswb sein, bei dem Eigentumswohnungen über eine IT-unterstützte Plattform fair, transparent und nachvollziehbar vergeben werden“, erklärt ÖVP-Vizebürgermeisterin Barbara Unterkofler. Die Grünen kritisieren, dass die ÖVP nicht wisse, wie sie die Eigentumswohnungen vergeben soll. "Jetzt stehen Stadt und ÖVP vor dem Problem, dass sie nicht wissen, wie sie ihre „gedeckelten" Eigentumswohnungen fair vergeben können. Die Kritik fängt bei mir schon da an, dass es nicht richtig ist, dass man beim Dossenweg von der bisherigen Vorgangsweise weggegangen ist“, kritisiert die grüne Klubvorsitzende, Ingeborg Haller.

Dossenweg: Diskussion um Wohnungsvergabe

Rund um das Wohnprojekt Dossenweg in Salzburg-Gneis reißen die Diskussionen um die Wohnungsvergabe nicht ab.

Wohnungsschlüssel zu Gunsten mehr Eigentum abgeändert

Denn ursprünglich waren am Dossenweg 75 Prozent Miet- und Mietkaufwohnungen und 25 Prozent Eigentumswohnungen geplant. Auf Drängen der ÖVP und mit Billigung der SPÖ und FPÖ wurde der Schlüssel zu Gunsten mehr Eigentumswohnungen mit Preisdeckelung verändert. Seither kehrt in Sachen Wohnschlüssel des Dossenweges keine politische Ruhe mehr ein.

„Wir haben das gesamte Grundstück als förderbaren Wohnbau gewidmet, das heißt nur förderungswürdige Personen oder Gruppen dürften dort hinein und die Gruppen sind noch nicht förderwürdig“, rechtfertigt sich Barbara Unterkofler (ÖVP). Ursprünglich war am Areal auch das neue Modell einer Wohn- und Baugruppe eingeplant. Die wollte gemeinsam ein seniorengerechtes Wohnen verwirklichen, hatte dazu auch jahrelang am Projekt mitgearbeitet.

Strenge Richtlinien: Mieter können Vorgaben nicht erfüllen

Die grüne Klubvorsitzende, Ingeborg Haller, glaubt nicht, dass es am Dossenweg mit den derzeitigen Vergaberichtlinien zur Umsetzung kommt. Auch die SPÖ hatte den Antrag auf Änderung des Wohnungsschlüssels im Stadtsenat auf Antrag der ÖVP mitgetragen, um einen Kindergarten und die alleinige Wohnungsvergabe durch die Stadt abzusichern. Und die strengen Richtlinien für die Vergabe einer Mietwohnung können die Mitglieder einer Wohngruppe nicht erfüllen.