Hunderte Helfer sind täglich in der rund 2.800-Einwohner-Gemeinde im Einsatz. Feuerwehrleute, Soldaten, ganze Familien – „jeder hilft zusammen“, schilderte Simon Altenberger. Er selbst kommt aus der Gemeinde Niedernsill (Pinzgau) und hilft den Betroffenen in Uttendorf. „Es ist der Wahnsinn, wie alle bereit sind – jeder nimmt eine Schaufel in die Hand oder bringt etwas zum Essen vorbei – das ist wirklich unglaublich“, sagte Lena Rodlsberger. Ihr Keller und die drei Garagen waren betroffen – „aber Dank Feuerwehr und Bundesheer konnten wir alles herauspumpen und jetzt ist für unsere Verhältnisse wieder sauber.“
Rückkehr zur Normalität schwierig
Die Uttendorfer halten zusammen, das helfe den Betroffenen in diesen Tagen ganz besonders, sagte Bezirksfeuerwehrkommandant Lukas Fritzenwanger. Bei solchen Ereignissen stoße auch die Feuerwehr und ihre Einsatzkräfte an ihre Grenzen. Man sei auf jede Hilfe aus den Bezirken angewiesen. „Diese Solidarität ist ergreifend und es ist super wenn man spürt, dass man nicht alleine ist“, so Fritzenwanger.
400 Leute täglich im Einsatz
Jeden Tag werden neue Schäden sichtbar, Normalität wird es in Uttendorf noch länger nicht geben, so Bürgermeister Hannes Lerchbaumer (SPÖ). Seit Montag 18.00 Uhr werde durchgehend gearbeitet. „Wir haben Ausnahmegenehmigungen der Bezirkshauptmannschaft bekommen – von 6.00 Uhr Früh bis zum Einbruch der Dunkelheit.“ 60 Großgeräte wie Muldenkipper, Bagger, Lkw sind im Einsatz – sie bringen Schlamm und Dreck weg. 400 Leute helfen am Tag mit. Und weil den Uttendorferinnen und Uttendorfern die Zeit fehlt – und ohnehin niemand in Feierlaune ist, wurde auch das Dorffest an diesem Wochenende abgesagt.
Manlitzbach
Mittlerweile ist der Manlitzbach wieder in das Flußbett zurückgekehrt
Seelische Hilfe für Betroffene
In vielen Gesprächen haben die Helfer außerdem beobachtet, dass nach dem maschinellen und technischen Einsatz jetzt auch Hilfe für die Psyche der Menschen notwendig wird. Immer wieder suchen Betroffene das Gespräch. Immer mehr Uttendorferinnen und Uttendorfer erkennen, dass sie nicht nur materiellen Schaden erlitten haben, sondern dass sie in vielen Fällen auch ihr Leben gerettet haben. Das setze ihnen zu, so Feuerwehrkommandant Fritzenwanger. „Das seelische Problem ist riesengroß. Die Leute haben im Schock mit den Aufräumarbeiten begonnen, schön langsam kommt aber durch, was passiert ist. Wir haben Leute, die nur knapp den Fluten entkommen sind.“ Das Rote Kreuz bietet Trost und seelische Unterstützung an.