Große Regenmengen in kurzer Zeit in Kombination mit viel losem Geröll nach dem schneereichen Winter – das ließ den Manlitzbach innerhalb kürzester Zeit derart stark anschwellen, dass 60 bis 70 Häuser im Ortskern von Uttendorf überflutet wurden. Die Mittersiller Bundesstraße (B168) war zwischen Stuhlfelden und Uttendorf unpassierbar und musste am Montag für mehrere Stunden komplett gesperrt werden.
Manlitzbach durch Balkensperre verbaut
Bei einem Hubschrauberflug wurde am Dienstag der Oberlauf des Manlitzbaches erkundet, um weiteres Gefahrenpotenzial festzustellen. Durch eine Balkensperre gibt es eine Verbauung des Baches, sagte der Uttendorfer Bürgermeister, Hannes Lerchbaumer (SPÖ).
Großes Aufräumen in Uttendorf nach Unwetter
Bis zu 70 Häuser wurden in Uttendorf beim Unwetter Montagnachmittag überflutet. Bei den Aufräumarbeiten hilft der ganze Ort zusammen.
„Keller bis unter Decke mit Schlamm und Wasser voll“
Mittlerweile sind es noch rund 20 Schadstellen, die die Feuerwehr aufarbeiten muss. Rund 200 Feuerwehrleute sind seit Dienstagfrüh wieder im Einsatz.
„Wir sind immer noch dabei, die Keller auszupumpen. Das massive Problem sind aber eher die Schlammmassen. Manche Keller sind bis unter die Decke mit Schlamm angefüllt, teilweise ist es etwas glimpflicher ausgegangen. Aber es wartet noch sehr viel Arbeit auf uns. Wie lange wir dafür noch brauchen werden, kann ich momentan noch nicht sagen“, sagte Feuerwehr-Einsatzleiter Lukas Fritzenwanger Dienstagfrüh.
Probleme mit Trinkwasserversorgung
Auch bei der Versorgung einiger Uttendorfer Haushalte mit Trinkwasser gab es seit dem Unwetter Probleme. Die Trinkwasseranlage ist durch die Vermurung leck geworden. Durch die massive Mure wurden mehrere Brücken über den Manlitzbach beschädigt, eine davon sogar mitgerissen und komplett zerstört. Die Trinkwasserversorgung ist laut Bezirkshauptmannschaft aber gewährleistet. Es besteht kein Grund zur Sorge, aber wir müssen die Trinkwasserversorgung hier in Uttendorf wiederherstellen, sagte der Bezirkshauptmann aus Zell am See, Bernhard Gratz.
200 Soldaten räumen mit auf
Für die Aufräumarbeiten hat die Bezirkahauptmannschaft Zell am See das Bundesheer mit 50 Mann zu einem Assistenzeinsatz angefordert. Sie unterstützen die zivilen Einsatzkräfte bei den Aufräumarbeiten und schaffen Zugänge zu vermurten Objekten und räumen Kellergeschoße und Untergeschoße frei.

„Wir sind mit unseren Pumpen relativ schnell an unsere Grenzen gekommen. Deshalb ist ‚man power‘ gefragt und da wir von der Feuerwehr auch physisch schon sehr an den Grenzen sind, sind wir froh um die Unterstützung durch das Bundessheer“, sagt Florian Schett, der stellvertretende Ortsfeuerwehrkommandant von Uttendorf.

Noch am Montagabend wurde schweres Gerät aufgefahren, um den Manlitzbach unter Kontrolle zu bringen, sagte Bernhard Gratz, Leiter der Bezirkshauptmannschaft im Pinzgau. Am Tag danach bietet sich ein Bild der Verwüstung. Tonnen von Holz und Geröll riss der eigentlich unscheinbare Bach bei dem Unwetter mit sich. Jetzt muss mittels Hubschrauberflügen eingeschätzt werden, wie Hoch der Grad der Verwüstung tatsächlich ist.
Pinzgaubahn bleibt bis Freitag gesperrt
Die unterspülte Pinzgauer Lokalbahn wird bis Freitag gesperrt bleiben. Zwischen Uttendorf und Krimml ist ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Insgesamt wird es wohl noch einige Wochen dauern, bis die Schäden zur Gänze behoben sind.
Schlammmassen rissen Autos mit
Die Wasser- und Schlammmassen, die mitten durch den Ort schossen, rissen ganze Autos mit. Zahlreiche private Videoaufnahmen machten gestern Abend die Runde in Sozialen Netzwerken. Verletzt wurde niemand.
Mehr als 500 Feuerwehrleute im Einsatz
Im ganzen Bundesland waren nach den heftigen Gewittern am Montag mehr als 500 Feuerwehrleute an mehr als 40 Orten im Einsatz. Schwerpunkte waren die Stadt Salzburg samt Umgebung, Saalbach und vor allem eben Uttendorf. Auch die Mittersiller Bundesstraße ist nach den Überschwemmungen bis auf Weiteres gesperrt.