Schild Landesgericht Salzburg
ORF/Georg Hummer
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Chronik

Polizeieinsatz bei Prozess gegen Ladendiebinnen

Am Landesgericht ist es am Donnerstag zu einem Polizeieinsatz gekommen. Bei einem Prozess gegen zwei Ladendiebinnen hat sich ein Zuhörer derart aggressiv verhalten, dass der zuständigen Richterin nichts anderes übrig blieb, als die Polizei zu rufen.

Zwei Streifen mit vier Polizisten mussten angefordert werden, um die Lage vor dem Gerichtssaal zu beruhigen. Zwei Ladendiebinnen, darunter eine Österreicherin und eine Rumänin, sollen in einem Einkaufszentrum Kleidung im Wert von 3.200 Euro gestohlen haben. Das Diebesgut versteckten die beiden unter einem Kleinkind in einem ebenfalls gestohlenen Kinderwagen. Sie wurden von Ladendetektiven gestellt.

Ehemann von Angeklagter störte Verhandlung

Doch der Ehemann einer Angeklagten war als Zuhörer im Gerichtssaal und war am Donnerstag mit der Übersetzung von Rumänisch ins Deutsche nicht zufrieden. Mit Zwischenrufen störte er die Verhandlung. Er wurde des Saales verwiesen und schrie am Gang des Gerichtsgebäudes weiter. Die Ladendetektive, die als Zeugen geladen waren, fühlten sich bedroht. Die Richterin rief daraufhin die Polizei.

Zwei Streifen rückten an und umstellten den rabiaten Mann, der behauptete, nichts getan zu haben. Letztlich fügte er sich aber und verließ mit den Polizisten das Gerichtsgebäude.

Rechtskräftige Urteile

Nach der Aufregung wurden die Urteile gesprochen: Das Verfahren gegen eine der beiden Ladendiebinnen wird gegen eine Zahlung von 400 Euro an Geldbuße eingestellt. Die andere Frau, die mehrfach vorbestraft ist, wurde zu 24 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Das sei der letzte Schuss vor den Bug, sagte die Richterin. Beim nächsten Ladendiebstahl erhalte sie eine unbedingte Haftstrafe. Beide Urteile sind rechtskräftig.