Kyocera AVX
ORF/Georg Hummer
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Wirtschaft

Kyocera AVX schließt Produktion: 70 Jobs weg

Der Elektronikbauteilhersteller Kyocera AVX schließt seine Produktion in Salzburg-Liefering. Das habe das Unternehmen seinen Mitarbeitern am Donnerstag mitgeteilt, sagte die Gewerkschaft. 70 Arbeitsplätze gingen dadurch innerhalb der nächsten zwei Jahre verloren.

Der Betriebsrat sei über die geplante Schließung der Produktion informiert worden, sagte Daniela Wiermeier von der Produktionsgewerkschaft Pro-Ge in Salzburg. Die Beschäftigten seien bei einer Mitarbeiterversammlung Donnerstagnachmittag von der Konzernentscheidung in Kenntnis gesetzt worden. Rund 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würden so in den kommenden zwei Jahren abgebaut. Bei Kyocera AVX arbeiten relativ viele Frauen in der Produktion.

Kyocera AVX: Hoher Kostendruck, Neuausrichtung

Das Unternehmen betonte in einer Stellungnahme gegenüber dem ORF, dass die Produktionsschließung „auf Grund des hohen Kostendrucks, vor allem im Automobilmarkt“ beschlossen worden sei. Dadurch komme es zu einer „strategischen Neuausrichtung“ des Standortes in Salzburg. Dort soll der Fokus „künftig auf Produkt- und Prozessentwicklung, Industrialisierungsaktivitäten sowie Validierung und Tests“ liegen. Salzburg solle „Kompetenzzentrum für Leistungsmodule“ sein.

Der Betriebsrat sei bereits am 27. März über die Pläne informiert worden, eine Verhandlungslösung sei in dieser Zeit gefunden worden, so Kyocera AVX. Darüber sei die Belegschaft informiert worden.

Bereits Ende 2022 80 Produktionsjobs gestrichen

Die Produktionsschließung komme für viele als Schock, ergänzte Wiermeier. Schließlich hatte der Elektronik-Konzern bereits Ende 2022 rund 80 Produktions-Arbeitsplätze gestrichen – wegen damaliger Lieferschwierigkeiten: „Damals wurde erklärt, dass dieser Schritt notwendig sei, um den Standort in Salzburg zu erhalten und zu stabilisieren“, so die Gewerkschafterin. „Wir sehen das sehr wohl als Unternehmensstrategie, Gewinne zu maximieren. Und die Frage ist natürlich, ob da auch ein Managementfehler dahinter liegt.“

Einen Tag nach der Salzburg Schokolade hat Donnerstag wieder ein Salzburger Produktionsbetrieb den Verlust vieler Jobs angekündigt. Der Autoelektronik-Hersteller Kyocera AVX in Salzburg-Liefering kündigt ein Drittel der Belegschaft – mehr als 80 Frauen und Männer. Die Gewerkschaft fordert einen Sozialplan.
ORF
Kyocera AVX werde seine Produktion in Salzburg-Liefering zusperren, teilte das Unternehmen den Mitarbeitern mit

Auf Elektronikbauteile spezialisiert

Kyocera AVX beschäftigt derzeit in Salzburg laut Pro-Ge rund 180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ist spezialisiert auf die Herstellung von Steuereinheiten, elektronischen Pumpen und LED-Modulen für Automobilanwendungen.

Der Personalabbau und die Verlagerung der Maschinen werde vermutlich in den nächsten Monaten vollzogen, ergänzte Daniel Mühlberger, Landessekretär der Gewerkschaft Pro-Ge. Mit dem Betriebsrat sei ein aktuell gültiger Sozialplan verhandelt worden: „Dennoch hoffen wir, dass die amerikanischen und japanischen Eigentümer diesen sehr wertvollen Industriestandort in Salzburg sehen. Wer nicht mehr will, soll einem neuen Unternehmen die Chance geben. Von Seiten des europäischen Managements wurde leider nichts gemacht, um die Produktion am Standort zu halten.“