Bei Kyocera AVX in Salzburg-Liefering, Tochterfirma eines japanisch-amerikanischen Großkonzerns, soll es in den nächsten Monaten zu einem großen „Personalabbau“ kommen. Das Unternehmen stellt Elektronik und Spezialbauteile für die Kfz-Industrie her. Das Management informierte am Donnerstag die Belegschaft, dass ein Drittel der Jobs in Salzburg verloren gehe.
Probleme mit eigenen Zulieferern, hohe Stromkosten
82 der 241 Mitarbeiter seien schon beim Arbeitsmarktservice (AMS) zur Kündigung angemeldet, sagt Gewerkschafterin Daniela Wiermeier vom ÖGB in Salzburg. Dieser unterstützt die Betriebsräte der Firma: „Es ist ein Großteil der Beschäftigten aus dem Arbeiterbereich, es geht um viele Frauen in Teilzeit. Das Ganze geschieht kurz vor Weihnachten, wo man die Dramatik für die Beschäftigten direkt spürt.“
Die Gewerkschaft fordert einen Sozialplan und eine Arbeitsstiftung. Die Kündigungen sollen sich bis in den kommenden Sommer ziehen.
Das Management von Kyocera betont in einer Aussendung, man wolle mit diesem Schritt den Standort Salzburg stabilisieren und erhalten. Der Betrieb kämpfe mit Beschaffungsproblemen bei Bauteilen, die für die eigenen Produkte wichtig seien: „Die Auswirkungen der weltweiten wirtschaftlichen Spannungen stellen uns weiterhin vor Herausforderungen. Zusammen mit den aktuell stark steigenden Rohstoff-, Energie- und Produktionskosten beeinflussen sie unser Geschäft erheblich.“
Standort Salzburg soll erhalten bleiben
Bisher habe sich die Wirtschafts- und Energiekrise durch erhöhten Druck im Wettbewerb bemerkbar gemacht, so das Management von Kyocera in Salzburg. Darüber hinaus habe man konkrete Aufträge verloren: „Eine Verbesserung der konjunkturellen Lage ist im Hinblick auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung schwer zu prognostizieren. Unser Auftragsniveau zeigt uns jedoch nicht die Zuwachsprognose, die wir benötigen.“
Der Mutterkonzern Kyocera in Japan und den USA ist auf vielerlei Industrie- und Geschäftsfeldern aktiv. Ein breites Publikum kennt ihn auch wegen seiner Computer-Drucker.