Einen Tag nach der Salzburg Schokolade hat Donnerstag wieder ein Salzburger Produktionsbetrieb den Verlust vieler Jobs angekündigt. Der Autoelektronik-Hersteller Kyocera AVX in Salzburg-Liefering kündigt ein Drittel der Belegschaft – mehr als 80 Frauen und Männer. Die Gewerkschaft fordert einen Sozialplan.
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Kündigungen: Sozialplan bei Elektronik-Konzern

Beim Autoelektronik-Hersteller Kyocera-AVX in Salzburg-Liefering haben sich Betriebsrat und Geschäftsführung auf einen Sozialplan geeinigt. 82 Beschäftigte werden gekündigt, betroffen sind vor allem Frauen in der Produktionsabteilung. Für sie gebe es laut Gewerkschaft eine sozial gut abgefederte Lösung.

Nach mehreren langen Verhandlungsrunden steht nun ein Sozialplan für die 82 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die beim Autoelektronik-Hersteller Kyocera AVX gekündigt werden. Rund 30 müssen das Unternehmen schon im Jänner verlassen, der Rest verliert bis in den Spätsommer 2023 den Job.

Das Management von Kyocera betonte bei Bekanntwerden des Personalabbaus, dass man mit dem Schritt den Standort Salzburg stabilisieren und erhalten wolle. Der Betrieb kämpfe mit Beschaffungsproblemen bei Bauteilen, die für die eigenen Produkte wichtig seien. Zuletzt hat der Autoelektronik-Hersteller 241 Personen beschäftigt.

Vor allem Frauen über 50 von Kündigung betroffen

Betroffen seien vor allem Frauen über 50 Jahre, die zum Teil bereits Jahrzehnte in der Firma arbeiten, sagte Daniela Wiermeier von Gewerkschaft Pro-Ge: „Es ist ein guter Sozialplan. Natürlich hätten wir es gerne anders, dass wir keine Arbeitsplätze verlieren, aber jene Personen, die gehen müssen, bekommen eine gute soziale Absicherung.“ Sie unterstützte den Betriebsrat bei den Verhandlungen.

Arbeitsstiftung für Umschulungen sei geplant

Für jene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die eine Umschulung machen wollen, sei eine Arbeitsstiftung vereinbart. „Die Details über die genauen Pläne werden wir nächste Woche wissen“, sagte Pro-Ge-Gewerkschafterin Wiermeier.

Land kündigt Unterstützung an

Wenn Kyocera-AVX für eine solche Arbeitsstiftung eine öffentliche Unterstützung brauche, sei das Land Salzburg dazu auch grundsätzlich bereit, heißt es auf ORF-Anfrage aus dem Büro von Wirtschaftsreferent und Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP). Man habe vereinbart, dass sich die Firma melden soll, wenn sie Hilfe benötigt, sagte Landeshauptmann-Sprecher Christian Pucher.