Martin Weichbold im ORF Interview
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Bildung

Uni Salzburg: Vizerektor bewirbt sich um Topjob

An der Universität Salzburg ist die neuerliche Ausschreibungsfrist für das Rektorat zu Ende gegangen. Unter den rund 15 Bewerberinnen und Bewerbern ist auch Vizerektor Martin Weichbold. Er führt die Geschäfte der Uni seit dem Ausscheiden von Ex-Rektor Hendrik Lehnert übergangsweise.

Die Universität Salzburg mit 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie rund 11.000 aktiv Studierenden hat ja seit 1. Oktober keinen Rektor mehr – seitdem das Bestellungsverfahren in einem großen, auch vor Gericht ausgetragenen Streit endete, den der Universitätsrat mit einem Neustart des Verfahrens schließlich beendete. Mehr dazu in Uni Salzburg: Rektorat wird neu ausgeschrieben (salzburg.ORF.at; 22.12.2023). Am Freitag ging die neuerliche Bewerbungsfrist zu Ende. Wenn alles glatt läuft, dann sollte im Juli ein Kandidat oder eine Kandidatin das Rennen gemacht haben.

Weichbold: „Werden sehen, ob ich gewählt werde“

Die Geschäfte der Universität führt derzeit einer von vier Vizerektoren. Martin Weichbold will jetzt ganz offiziell Rektor werden: „Ja, ich habe mich beworben. Ich glaube, ich möchte gemeinsam mit meinem Team diese Universität weiterführen und ja, wir werden sehen, ob ich gewählt werde.“

Vizerektor bewirbt sich um Uni-Topjob

Eine nicht unwesentliche Rolle bei der Suche nach einem neuen Rektor, einer neuen Rektorin spielt der Senat der Universität Salzburg. Dessen Vorsitzender Wolfgang Faber ist optimistisch: „Wir haben eine solide zweistellige Anzahl von Bewerbungen bekommen und jetzt sind dann die zuständigen Gremien am Zug, das sind Findungskommission, Senat und Universitätsrat." Faber zeigt sich zudem „sehr, sehr, sehr zuversichtlich“, dass es diesmal den vorgesehenen Dreiervorschlag für die Rektorswahl geben wird.

Lehnert verzichtete auf neuerliche Bewerbung

Unter den rund 15 Bewerberinnen und Bewerbern für den Rektorsposten an der Uni Salzburg ist eine Person nicht mehr dabei, an der sich im Vorjahr der Streit entzündete: Hendrik Lehnert war von 2019 bis 2023 Rektor. Für eine Wiederwahl war er trotz Bewerbung nicht nominiert worden. Ein zweites Mal bewarb er sich nicht mehr: „Es waren vier wunderbare Jahre. Es waren fordernde Jahre, das muss man auch sagen, Jahre, in denen wir sehr viel geschafft haben, und ich denke auch Jahre, in denen die Universität einen großen Schritt weiter nach vorne gekommen ist.“

Ex Rektor Hendrik Lehnert im Interview auf dem Salzburger Residenzplatz
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Ex-Rektor Hendrik Lehnert, an dem sich der Streit im Vorjahr entzündete, bewarb sich nicht noch einmal

Die Entscheidung, wer Rektorin oder Rektor an der Uni Salzburg wird, trifft letztendlich der Universitätsrat, quasi der Aufsichtsrat der Uni. Dessen Vorsitzende Marianne Schulze sagt: „Laut dem Gesetz muss die Findungskommission bis Anfang Juni einen unverbindlichen Vorschlag erstellen. Bis zu diesem Zeitpunkt sollte idealerweise eine öffentliche Anhörung der Bewerberinnen und Bewerber stattgefunden haben und nach dem unverbindlichen Vorschlag der Findungskommission kommt es dann zu einer Beschlussfassung im Senat. Dieser Beschluss geht dann in weiterer Folge an den Universitätsrat zur Wahl der neuen Rektorin oder des neuen Rektors der Universität Salzburg.“

Streit um Rektorat „war nicht hilfreich“

Dass die Vorgänge rund um den gescheiterten ersten Versuch, einen Rektor zu finden, der Universität geschadet haben, bestreitet niemand – auch nicht Vizerektor Weichbold: „Wir haben leicht rückläufige Studierendenzahlen. Es ist immer schwierig, das auf eine Ursache zurückzuführen. Aber auch hier gilt: Hilfreich war es nicht.“

Derzeit werden die Bewerbungen für den Rektorsposten gesichtet. Möglicherweise werden auch noch potenzielle Kandidatinnen oder Kandidaten direkt angesprochen und nachnominiert.