ANALYSE

Ohne Reformen würden Kommunisten noch stärker

In der Stadt Salzburg hat SPÖ-Kandidat Bernhard Auinger das zweitbeste Ergebnis bei Bürgermeister-Direktwahlen erreicht. 2014 schnitt Heinz Schaden noch besser ab, mit knapp 69 Prozent. Wenn die Politik nun die großen Probleme nicht löst, dann könnten die Kommunisten in fünf Jahren noch stärker sein, analysiert ORF-Chefredakteur Gerd Schneider.

Salzburg ist eben nicht Graz, das könnte man nach der gestrigen Stichwahl in der Landeshauptstadt leichtfertig folgern. Allerdings ist das nicht so einfach zu analysieren, was da gestern geschehen ist. Denn auch in Graz ist die KPÖ-Bürgermeisterin Elke Kahr nicht einfach „passiert“.

Die kommunistische Vorgeschichte in der steirischen Hauptstadt ist lange. Sie trägt den Namen Ernest Kaltenegger. Er war ab dem Ende der 1990er-Jahre für einige Jahre der Wohnungsstadtrat in Graz. Danach saß er für die KPÖ im steirischen Landtag.

Viel längere Geschichte der KPÖ in Graz

Der Erfolg der Kommunisten in Graz ist also eine Geschichte mit längerem Anlauf. Wenn es Bernhard Auinger mit seiner SPÖ in den kommenden fünf Jahren als Bürgermeister nicht gelingt, die großen Probleme in der Stadt wenigstens ansatzweise zu lösen und langfristige Konzepte auf Schiene zu bringen, dann droht schon beim nächsten Wahlgang in fünf Jahren noch deutlich mehr Druck von Dunkelrot als bisher.

Der Auftrag der Wählerinnen und Wähler ist also klar. SPÖ und KPÖ müssen schon bald praktische Ergebnisse liefern – dieses Mal noch unter Federführung der SPÖ.