Nach der Bauverhandlung um das Stadion von Austria Salzburg im Stadtteil Maxglan wird der Ton rauer. Ein Konsortium rund um den SPÖ-Wohnbauträger „Bergland“ will neben dem Stadion neue Wohnungen bauen. Man fordert nun eine neue Lärmschutzwand. Sollte die nicht kommen, wollen die Bauträger hundert Wohnungen weniger bauen. Dem Bürgermeister ist das egal.
ORF/Franz Grießner
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Politik

Haushohe Lärmschutzwand für Austria-Stadion

Um das Austria-Stadion in Salzburg-Maxglan zweitligatauglich zu machen, bekommt die Arena eine neun Meter hohe Lärmschutzwand – so hoch wie ein dreistöckiges Haus. Das vereinbarte Noch-Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) mit dem Bauträger einer Wohnsiedlung, die direkt neben dem Stadion entstehen soll.

Die Stadt Salzburg einigte sich Donnerstagnachmittag mit dem Konsortium unter Führung der SPÖ-nahen Pinzgauer Wohnbaugesellschaft „Bergland“. Der Bauträger will direkt neben dem Stadion rund 500 Wohnungen errichten. Dafür war auch eigentlich vertraglich ein Abriss einer der Stadiontribünen und der Flutlichtanlage vereinbart worden, um die Belastung für die Bewohner der Siedlung in Grenzen zu halten. Damit wäre aber das Stadion nicht für den angepeilten Aufstieg des SV Austria Salzburg in die Zweite Bundesliga tauglich gewesen.

Nach der Bauverhandlung um das Stadion von Austria Salzburg im Stadtteil Maxglan wird der Ton rauer. Ein Konsortium rund um den SPÖ-Wohnbauträger „Bergland“ will neben dem Stadion neue Wohnungen bauen. Man fordert nun eine neue Lärmschutzwand. Sollte die nicht kommen, wollen die Bauträger hundert Wohnungen weniger bauen. Dem Bürgermeister ist das egal.
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Die Lärmschutzwand soll in der südöstlichen Ecke des Stadions entstehen – im Bild links entlang des Spielfeldrands und hinter der Tribüne

Wand auf Kosten der Stadt wird länger und teurer

Doch jetzt soll die Tribüne bleiben können. Dazu soll in der südöstlichen Ecke des Stadions auf Kosten der Stadt Salzburg über insgesamt eine Spielfeldlänge die neun Meter hohe Lärmschutzwand gebaut werden. Die Wand werde länger als geplant und damit auch teurer als die zunächst veranschlagten 400.000 Euro: „Da werden wir vielleicht etwas draufsetzen müssen, aber ich glaube an dem soll es jetzt nicht scheitern“, sagte Bürgermeister Preuner. „Denn jetzt geht es hauptsächlich darum, dass diese Sportanlage auch weiter im vollen Umfang genützt werden kann.“

Durch die verlängerte Lärmschutzwand „können wir sicherstellen, dass über das gesamte Baufeld (der geplanten Wohnsiedlung – Anm.) eine Bebauung möglich ist“, ergänzte Preuner. „Das war natürlich der Wunsch der Bauträger.“

Neun Meter hohe Lärmschutzwand für Austria-Salzburg-Stadion

Wohnbaukonsortium zufrieden

Das Wohnbaukonsortium fordete diesen Lärmschutz und soll ihn jetzt auch bekommen. Philipp Radlegger, Sprecher des Konsortiums, sagte dazu: „Wir werden jetzt gemeinsam den Architekten beauftragen, der schon ja schon die Tribüne, die Flutlichter und das alles gezeichnet, geplant und eingereicht hat, dass der das ergänzt um die Lärmschutzwand im Süden und im Osten – angrenzend an die Südtribüne. Und sobald das gezeichnet ist, soll es gemeinsam mit baubewilligt werden. Dann steht aus unserer Sicht einem Verbleib der Tribüne und der Flutlichter auch nichts im Wege.“

Die 500 Wohnungen sollen wie geplant umgesetzt werden, ergänzt Radlegger.

Noch einige Schritte für Austria Salzburg zu gehen

Damit lebt für den SV Austria Salzburg die Hoffnung, sich weiter in Richtung Zweite Liga und Profigeschäft zu entwickeln. Davor sind aber noch einige Schritte zu gehen: In drei Wochen gibt die Fußball-Bundesliga die erste Entscheidung zu den eingereichten Bewerbungsunterlagen des aktuellen Regionalligisten Austria Salzburg für die Zweite Liga ab. Werden diese abgelehnt, muss der Verein weitere Unterlagen nachreichen.

Aus sportlicher Sicht könnte zumindest am Samstag im Heimspiel gegen Schwaz die Tabellenführung in der Regionalliga West verteidigt und der Grundstein für den Aufstieg in die Zweite Liga gelegt werden.