Landeskrankenhaus (Krankenhaus, Spital) Tamsweg von außen mit Tür zum Haupteingang
SALK
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Gesundheit

Spital Tamsweg: Primar überraschend suspendiert

Im Krankenhaus Tamsweg (Lungau) ist der Primar der Gynäkologie-Abteilung überraschend vom Dienst freigestellt worden. Er war erst seit eineinhalb Jahren in dem Spital. Er ist damit der zweite Kurzzeit-Primar der Frauenheilkunde-Abteilung in Tamsweg seit Sommer 2018.

Der Primar trat erst im Sommer 2022 seinen Dienst im Lungau an. Dienstagvormittag teilten die Landeskliniken als Betreiber des Krankenhauses überraschend mit, dass man sich von dem Mediziner wieder trennen werde. Er sei mit 4. März freigestellt worden, eine fristgerechte Beendigung des Dienstverhältnisses werde angestrebt.

Keine offizielle Angabe zu Gründen

Zu den Gründen wollten sich die Landeskliniken nicht äußern. Klinkensprecher Wolfgang Fürweger sagte aber, dass es sich nicht um strafrechtlich relevante Vorwürfe handle. Dem Vernehmen nach soll es sowohl menschliche als auch fachliche Differenzen gegeben haben. Wie es jetzt weitergeht, ist noch offen. Ob und wann eine neue Primar-Suche startet, steht noch nicht fest.

Geburtszimmer in der Frauenheilkundeabteilung (Gynäkologie) des Landeskrankenhauses Tamsweg
ORF
Die Frauenheilkunde-Abteilung im Krankenhaus Tamsweg kommt seit Jahren nicht zur Ruhe

Der Betrieb in der Abteilung für Geburtshilfe und Gynäkologie laufe aber normal weiter, betonten die SALK: „Durch das Engagement mehrerer erfahrener Oberärzte, die schon in der Vergangenheit für die Landesklinik Tamsweg tätig waren, ist gesichert, dass die Abteilung ohne Einschränkungen weitergeführt werden kann.“

Betriebsrat unterstützt Abberufung

Unterstützung für die Entscheidung der SALK-Geschäftsführung, den Gynäkologie-Primar vom Dienst freizustellen, gibt es auch vom Betriebsrat des Krankenhauses Tamsweg. Die Mitarbeiter der Abteilung hätten viel geleistet, um den Betrieb am Laufen zu halten, so der Betriebsrat.

Gynäkologie-Primar in Tamsweg suspendiert

Zwei Kurzzeit-Primare seit Sommer 2018

Die Gynäkologie in Tamsweg hat schon länger Probleme: Bereits vom Sommer 2018 bis Mitte 2019 suchten die Landeskliniken zunehmend verzweifelt einen Primar für die Abteilung. Dieser neue Chef trat dann erst im Februar 2020 seinen Posten an, um ihn ein gutes Jahr später wieder zu verlassen.

Ein neuer Leiter war dann wesentlich schneller gefunden: ein gebürtiger Grieche, der zuvor in Deutschland arbeitete. Bis der im Lungau arbeiten durfte, verging allerdings wieder fast ein halbes Jahr. So lang dauert es, bis er seine ärztliche Zulassung in Österreich bekommt. Dazwischen musste im April 2022 die gesamte Gynäkologie-Station in Tamsweg für neun Tage geschlossen werden, weil die verbliebenen Fachärzte wegen des Arbeitszeitgesetzes keine weiteren Dienste mehr machen durften. Mit August 2022 trat der griechische Primar dann seinen Dienst an – um jetzt hinausgeworfen zu werden.