Gesundheit

Nur eine einzige Gynäkologin will in Tamsweg aushelfen

Nach der landesweiten Anfrage an Gynäkologinnen und Gynäkologen wegen der personellen Engpässe im Krankenhaus in Tamsweg (Lungau) hat sich nur eine einzige Ärztin gemeldet, um auszuhelfen. Der neue Primararzt darf noch nicht arbeiten, weil seine Zulassung in Österreich noch nicht gilt.

Knapp 140 Ärztinnen und Ärzte wurden in einem landesweiten Schreiben gefragt, ob sie in Tamsweg Dienste übernehmen könnten. Nur eine Gynäkologin aus der Stadt Salzburg meldete sich daraufhin. Angefragt wurden alle Wahlärzte, Kassenärzte und Gynäkologen im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, im Tauernklinikum (Pinzgau) und in Schwarzach (Pongau).

Auch Situation in Schwarzach spitzt sich zu

In der Zwischenzeit spitzte sich die Situation mit Schwarzach auch in einem zweiten Spital zu: dort hatten der Primar der Gynäkologie und drei Fachärztinnen gekündigt.

Personal ist knapp – Nachfrage nach Wahlärzten groß

Verfügbares Fachpersonal ist knapp, die Nachfrage nach Wahlärzten ist in der Gynäkologie groß. Eine Geburtshilfe-Abteilung im Spital müsse perfekt geführt sein, sonst habe man sofort eine Klage am Hals, sagt dazu die Sprecherin der niedergelassenen Gynäkologen, Gunda Schulz-Greinwald.

Gynäkologen-Sprecherin: Ordinationen sind ausgelastet

Die niedergelassenen Ordinationen seien ausgelastet, es sei nicht einfach, tageweise zuzusperren und in Tamsweg auszuhelfen, ergänzt Schulz-Greinwald. Für die kleine Geburtenabteilung in Tamsweg ist es seit Jahren schwierig, das notwendige Personal zu finden. Im Fall des dringend benötigten neuen Primars, der zuvor in Deutschland gearbeitet hat und der noch immer nicht in die österreichische Ärzteliste eingetragen ist, gibt es keine neuen Informationen. Das Verfahren laufe, heißt es dazu von der Ärztekammer in Wien.