Das Recherche-Projekt „Cyprus Confidential“, bei dem auch der ORF beteiligt war, machte ja Mitte November öffentlich, dass das Fischerhaus am Fuschlsee samt zwei Hektar Wald und 6.600 Quadratmetern landwirtschaftlicher Fläche über eine Offshore-Briefkastenfirma und eine britische Treuhänderin in den Besitz der Familie des russischen Oligarchen Roman Abramowitsch gelangte. Dabei sieht das Salzburger Grundverkehrsgesetz eigentlich strenge Regeln beim Verkauf von Liegenschaften an EU-Ausländer vor.
Treuhand-Urkunde wäre für Rückabwicklung nötig
Deshalb fordern die Landes-Grünen auch die Rückabwicklung dieses Verkaufs. Dazu wollten sie von der Landesregierung per Landtags-Anfrage wissen, ob die Salzburger Grundverkehrsregeln bei dem Geschäft eingehalten wurden.
Die Antwort sei überraschend ausgefallen, sagt Simon Heilig-Hofbauer, stellvertretender Klubobmann der Grünen im Landtag: "Das Land sagt jetzt auch, es wäre eine Rückabwicklung möglich. Man bräuchte die Treuhand-Urkunde, die es ja offenbar gibt, zwischen dieser Engländerin, die als Strohfrau, sozusagen als Käuferin für Abramowitsch aufgetreten ist. Und jetzt ist klar: Es war eigentlich immer er der Käufer und das war unzulässig.
Abramowitsch-Villa am Fuschlsee: Akt verschwunden
„Erstaunlich, dass sich gerade dieser Akt verflüchtigt“
Der zweite interessante Umstand sei, „dass der dazugehörige Akt verschwunden ist“, ergänzt Heilig-Hofbauer. „Dass sich gerade dieser Akt zur Abramowitsch-Villa unter allen Akten des Landes verflüchtigt hat, ist schon einigermaßen erstaunlich, um nicht zu sagen mysteriös. Da braucht es dringend Aufklärung: Wo ist der hin, wo ist der geblieben?“
Geht es nach den Grünen, müsste das Land Salzburg zudem prüfen, wie man den Verkauf des Fischerhauses auch ohne den Akt rückabwickeln kann.