Mehr als 600 Feuerwehrleute von 51 Feuerwehren landesweit mussten die Folgen des starken Schneefalls beseitigen. Samstagnachmittag waren es immer noch 250 laufende Einsätze – vor allem im Flachgau. Es ging meist darum, Bäume zu beseitigen, die der nasse und damit schwere Schnee umknickte. Die Bäume fielen unter anderem auf Straßen, Autos und Stromleitungen.
Baum drohte von Mönchsberg auf Hausdach zu stürzen
Deshalb waren Samstagfrüh viele Haushalte vor allem im Norden des Flachgaus ohne Strom. Nach Information der Salzburg AG waren die meisten Störungen bis Mittag behoben. Die größten Folgen hatte der Neuschnee im Flachgau und die Stadt Salzburg. Allein hier waren knapp 40 Feuerwehren im Einsatz – mit hunderten Schadensstelle, die abgearbeitet werden misste. So drohte zum Beispiel ein Baum vom Mönchsberg auf ein Haus in Salzburg-Riedenburg zu stürzen. Feuerwehr und Bergputzer konnten die Gefahr beseitigen. Zudem mussten in der Landeshauptstadt auch Obus-Leitungen immer wieder instand gesetzt werden, weil Bäume darauf gefallen waren.
Im Salzburger Kurgarten neben dem Schloss Mirabell wurde zudem ein alter und vor allem bei Kindern beliebter Trompetenbaum Opfer des Schneefalls. Der „Kletterbaum“ wurde durch die Schneelast entwurzelt. Er war bereits vor zwei Jahren durch einen Sturm schwer beschädigt worden – Rettung für „Sturmopfer“ im Kurgarten (salzburg.ORF.at; 28.6.2021),
In Oberndorf (Flachgau) knickte der schwere Schnee Bäume um, auf mehrere Häuser fielen. Die Stadtdurchfahrt musste wegen der Aufräumarbeiten in der Früh kurzfristig und dann am Nachmittag länger gesperrt werden. Auch in Tamsweg-Mörtelsdorf (Lungau) musste die Feuerwehr am Vormittag ausrücken, weil ein Baum auf ein Hausdach gefallen war. Der Baum wurde entfernt, das Dach wurde mit einer Plane provisorisch abgedeckt. Verletzt wurde bei all diesen Einsätzen niemand.
Bahnstrecke nach München bis mindestens Sonntag zu
Die Bahnstrecke nach München ist wegen der Schneemengen in Bayern seit Samstagfrüh unterbrochen, auch die Korridorzüge nach Tirol werden umgeleitet. Wegen dieser Sperre warteten Samstagvormittag zahlreiche Zugfahrgäste am Salzburger Hauptbahnhof auf eine neue Verbindung – vor der ÖBB-Info bildete sich eine lange Warteschlange. Die Sperre der Bahnstrecke in Bayern werde mindestens noch bis Sonntag dauern, erwarteten die ÖBB Samstagmittag. Einige Züge in Richtung Tirol werden über Zell am See umgeleitet – allerdings könne es hier zu bis zu zwei Stunden mehr Fahrzeit kommen, so die Bundesbahnen.
Ebenso war die Ennstal-Bahnstrecke zwischen Hüttau und Pöham (Pongau) am Samstag bis kurz vor 10.00 Uhr unterbrochen.
Schnee: Über 160 Einsätze, Bahnsperre
Der starke Schneefall hält seit Freitagabend die Feuerwehren im Land Salzburg auf Trab. Über 160 Mal mussten sie ausrücken – vor allem, um geknickte Bäume wegzuräumen. Schwerpunkte waren der Flachgau und die Stadt Salzburg. Die Bahnstrecke über das Deutsche Eck ist bis mindestens Sonntag geschlossen.
Hängengebliebene Lkws sorgten für Autobahn-Blockade
Zudem gab es im Land Salzburg zahlreiche Behinderungen auf den Straßen: Zum Beispiel war laut Ö3-Verkehrsservice auf der Westautobahn (A1) die Richtungsfahrbahn Wien bei Salzburg-Nord vorübergehend wegen hängengebliebener Lkw gesperrt. Bei Thalgau (Flachgau) hingen zudem geknickte Bäume über den Pannenstreifen auf die A1 herein. Auch beim Autobahngrenzübergang Walserberg gab es Behinderungen wegen Lastwagen. Auf der Tauernautobahn (A10) musste kurz nach 8.00 Uhr der Katschbergtunnel bei St. Michael (Lungau) in Richtung Süden ebenfalls eine halbe Stunde lang gesperrt werden.
In Richtung Norden war auf der A10 zwischen Katschberg und Knoten Salzburg mit rund einer Stunde Zeitverlust zu rechnen. Dazu kamen Sperren von Landesstraßen – etwa der Großarler Landesstraße (L109) oder der Plainfelder Landesstraße (L220)- und Schneekettenpflichten auf den Bundesstraßen in den Gebirgsgauen zum Beispiel für die Fahrt auf der B99 über den Katschberg (Lungau) und den Radstädter Tauern (Pongau/Lungau) oder auf der B164 für den Filzensattel und Dientner Sattel (Pinzgau).
Friedhöfe, Park, Zoo gesperrt, Fußballspiel abgesagt
Die Stadt Salzburg sperrte Samstagfrüh sämtliche städtischen Friedhöfe sowie den Hellbrunner Park. Der Grund dafür sei die Gefahr von Baumbrüchen durch die Schneelast, betonte ein Sprecher des Magistrats. Überhaupt sollten Parks und Grünflächen mit Bäumen für Spaziergänge gemieden werden. Auch der Zoo Salzburg blieb am Samstag geschlossen. Die „Adventroas“ im Freilichtmuseum Großgmain (Flachgau) wird am Sonntag ebenfalls nicht stattfinden, betonte Museumsdirektor Michael Weese.
Auch das für Samstag, 17.00 Uhr, angesetzte Fußball-Bundesliga-Spiel zwischen Red Bull Salzburg und dem Wolfsberger AC wurde auf Sonntag verschoben. Wegen der großen Schneemengen und der zu erwartenden Niederschläge sei der Rasen im Stadion Wals-Kleßheim am Samstag nicht bespielbar, betonte der Verein. Das Spiel beginnt Sonntagnachmittag um 14.30 Uhr – mehr dazu in sport.ORF.at.
Die Schneeräumer auf Straßen und Parkplätzen waren parallel dazu im Großeinsatz – etwa die 130 Mann des Maschinenrings im Flachgau, die Manfred Tanner koordiniert: „Wir haben 20 bis 25 Zentimeter Neuschnee im Flachgau bekommen. Das war prognostiziert. Deswegen haben wir uns auch gut vorbereiten können. Unsere Dienstleister sind seit 1.00 Uhr (Früh) unterwegs. Die letzten sind ungefähr um 4.00 Uhr gestartet.“
Polizei in Bayern rät dazu, zu Hause zu bleiben
Im angrenzenden Bayern rät die Polizei den Menschen wegen des starken Schneefalls überhaupt zu Hause zu bleiben.