Sturmschaden an altem Trompetenbaum im Salzburger Kurgarten neben dem Schloss Mirabell
ORF.at/Georg Hummer
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Umwelt

Rettung für „Sturmopfer“ im Kurgarten

Der in der Salzburger Bevölkerung und besonders bei der Jugend beliebte Trompetenbaum im Salzburger Kurgarten soll gerettet werden. Bei einem der letzten Stürme wurde der längste Ast geknickt. Den benutzen Kinder seit vielen Jahrzehnten gern als Schaukel.

Er steht seit mehr als hundert Jahren im Kurgarten direkt neben dem Schloss Mirabell. Und schon viele Generationen von Kindern sind auf ihm herumgeturnt. Der uralte Trompetenbaum hat sogar eine Säule aus Marmor, die ihn abstützt. Der längste Ast wurde nun dennoch vom Sturm schwer beschädigt bzw geknickt.

Sturmschaden oder spielende Kinder?

„Dieser Catalpa ist etwas ganz Besonderes und strotzt vor Energie. Aber ein großer Sturm und viele Kinder waren für gewisse Äste doch zu viel“, sagt Christian Stadler, Direktor des Stadtgartenamtes. Der Schaden sehe schlimmer aus, als er tatsächlich ist, denn die Baumpfleger des Magistrats können den zerbrochenen Ast entfernen.

„Der Rest bleibt, es wird ein Sitz sein, der aber nicht mehr so stark wippt. Man kann zwar darauf sitzen, aber die Wippe gibt es dann nicht mehr“, so Stadler: „Der Baum selbst ist noch lange nicht am Ende. Und weil er liegt, kann er auch vom Wind nicht umgeworfen werden.“

Fotostrecke mit 4 Bildern

Sturmschaden an altem Trompetenbaum im Salzburger Kurgarten neben dem Schloss Mirabell
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Der abgebrochene wippende Ast des Trompetenbaums im Salzburger Kurgarten neben dem Schloss Mirabell
Sturmschaden an altem Trompetenbaum im Salzburger Kurgarten neben dem Schloss Mirabell
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Die Frage, ob Sturm- oder Kinderschaden lässt sich nicht sicher beantworten
Sturmschaden an altem Trompetenbaum im Salzburger Kurgarten neben dem Schloss Mirabell
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Der Trompetenbaum dürfte zu Kaisers Zeiten, kurz nach dem Abriss der Stadtbefestigung hier gepflanzt worden sein
Trompetenbaum vor dem Sturmschaden im Winter
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Zum Vergleich: Der Trompetenbaum im vergangenen Winter, mit intakter Astwippe

Junger Trompetenbaum soll bald wachsen

Den Standort auf der Wiese neben dem Schloss Mirabell empfinden viele Menschen als „Kraftplatz“. Die Idee, den Astbruch des alten Baumes jetzt als Gelegenheit zu nehmen, um hier auch einen neuen Trompetenbaum für kommende Generationen zu pflanzen, will der Stadtgartenchef gern aufnehmen.

Leicht giftige Zierbäume aus Amerika

Der „Gewöhnliche Trompetenbaum“ (Catalpa bignonioides) gehört zur Familie der Trompetenbaumgewächse. Die Art stammt ursprünglich aus den USA. In früheren Jahrhunderten wurde der Laubbaum laut Wikipedia zur Zierde in viele europäische Parks gepflanzt. Der britische Naturforscher Mark Catesby brachte 1726 die ersten Setzlinge in die Alte Welt.

Alle Teile sind ein wenig giftig. Hauptwirkstoff ist Catalpin. Es finden sich noch Cumar-, Ursol- und Kaffeesäure sowie chinoide Verbindungen. Die können auf der Haut zu allergischer Reaktion führen.