Die Salzburger Synagoge ist bautechnisch ziemlich in die Jahre gekommen. 1967 wurde sie im Stadtteil Schallmoos wieder errichtet – an genau der Stelle, wo die Nationalsozialisten den alten und im Jahre 1901 gebauten Tempel komplett zerstört hatten.
Nun ist das Dach undicht, und bei jedem Regenguss dringt Wasser ein. Es gibt Risse im Gemäuer, die an vielen Stellen aus Sicherheitsgründen und wegen der Statik überwacht werden müssen. Die elektrischen Installationen passen mittlerweile eher ins Museum, ebenso die Steuerung der alten Heizung.
Rituelles Tauchbad auch museumsreif
Im religiösen Bereich gibt es ebenso Sanierungsbedarf. Zum Beispiel für die Mikwah, das Tauchbad der rituellen Reinigung. Für viele Gläubige sei es wichtiger als die eigentliche Synagoge, sagt Elie Rosen, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde in Salzburg: „Das ist auch die Nachfrage, die wir immer wieder von ausländischen Gästen und Touristen bekommen. Das sind meistens die religiösen Leute. Wir selbst haben nicht mehr so viele, die das benützen wollen.“
Die Bima ist das Podium für den Rabbiner beim Gottesdienst. Sie soll in Zukunft von allen Seiten besser sichtbar werden. Das betrifft vor allem den Bereich der Frauen. Von dort ist die Sicht bisher stark beeinträchtigt.
Kultusgemeinde dankt für die Hilfe
Die Kosten der Sanierung seien deutlich höher als jene 1,5 Millionen Euro, die Stadt und Land beisteuern, erzählt Präsident Rosen: „Die Politik ist sehr offen. Das ist für uns nicht selbstverständlich. Ich sehe es auch nicht als Reaktion auf den Krieg. Natürlich ist eine solche Sanierung auch ein bewusstes Ja von Stadt und Land zu jüdischem Leben in Salzburg.“
In Österreich und auch Salzburg gebe es immer mehr antisemitische Übergriffe, betont Rosen: „Auch wir sehen – wie überall – eine Polarisierung in der Gesellschaft.“
Weiter Hoffen auf Zuzug junger Leute
Planung und endgültige Finanzierung sind die nächsten Schritte bei dem Projekt.
Die zahlenmäßig noch immer sehr kleine und auch überalterte Israelitische Kultusgemeinde Salzburg hofft, in wenigen Jahren dann eine zeitgemäße Synagoge zu haben. Ein alter Traum in ihren Reihen betrifft mehr junge Menschen und Fachleute aus dem Judentum, die aus anderen Regionen oder auch von Israel her nach Salzburg übersiedeln, um hier zu studieren oder zu arbeiten.