Metalltor am Eingang zur Synagoge der israelitischen Kultusgemeinde in Salzburg mit Davidsstern
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Politik

Israelitische Gemeinde spürt Wirkungen des Terrors

Die Folgen des Terrorangriffes der islamistischen Hamas auf Israel wirkt sich auch auf das jüdische Leben in Salzburg aus. Die Kultusgemeinde ist mit Absagen von Künstlern für das Gedenken zur „Reichspogromnacht“ der Nazis (1938) konfrontiert – aus Sicherheitsgründen. Die Feier für die Opfer findet kommende Woche dennoch statt.

Völlig überraschend hat ein bekanntes Musik-Ensemble aus Slowenien den seit Monaten geplanten Auftritt in Salzburg nun abgesagt. Als Grund führen die Künstler die Sicherheitslage an. Sie fürchten um die eigene Sicherheit – wegen der Angriffe islamischer Demonstranten auf jüdische Einrichtungen, wie sie derzeit in weiten Teilen Europas stattfinden.

Chef der Kultusgemeinde: „Absage wäre übertrieben“

Der neue Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde in Salzburg ist Elie Rosen: „Es überrascht mich, dass Künstler – die unter Vertrag sind – unter Berufung auf höhere Gewalt ihrem Vertrag des Engagements nicht nachkommen wollen. Weil sie um die Sicherheit fürchten. Das ist ein Novum. Und ich halte in diesem Fall auch für übertrieben. Die Sicherungsmaßnahmen wären auch ausreichend. Außerdem ist die allgemeine Lage Gottseidank noch nicht so, dass wir laufend bei Veranstaltungen mit Zwischenfällen rechnen müssten.“

„Wir lassen uns nicht einschüchtern“

Eine grundlegende Absage der Gedenkfeier kommende Woche komme daher auch nicht in Frage, betont Rosen: „Alles andere wäre in falsches Signal. Wir müssen zeigen, dass jüdisches Leben in Österreich noch Platz hat und sich nicht einschüchtern lässt.“

Entsprechend werde die Gedenkfeier anlässlich des 85. Jahrestages der Novemberpogrome am 9. November in der Salzburger Synagoge planmäßig stattfinden.