Rathaus Oberndorf
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Gericht

Gemeinde um 220.000 Euro geprellt: Anklage

Ein inzwischen entlassener Mitarbeiter der Stadtgemeinde Oberndorf bei Salzburg (Flachgau) steht am 8. November vor Gericht, weil er die Gemeinde um insgesamt 220.000 Euro geprellt haben. Er soll Geld an Hausgemeinschaften überwiesen oder sie von Gebühren „befreit“ haben.

Der Fall flog im Herbst 2022 auf – zunächst war von knapp über 40.000 Euro die Rede, die der Mann beiseite geschafft haben soll. In der Anklage der Staatsanwaltschaft Salzburg werden jetzt aber 220.000 Euro Schaden angeführt. Diese Anklage wurde jetzt beim Landesgericht Salzburg eingebracht, wie die Staatsanwaltschaft Salzburg am Mittwoch informierte.

Keine Wasser-, Kanal-, Müllgebühren eingehoben

Der Mann soll ohne Wissen seines Dienstgebers nebenbei mehrere Hausgemeinschaften verwaltet und von der Gemeinde immer wieder Geld auf deren Konto überwiesen haben. Außerdem soll er die Hausgemeinschaften heimlich von Gemeindegebühren „befreit“ haben. Konkret wird dem ehemaligen Gemeindemitarbeiter vorgeworfen, für drei Wohnungseigentümer-Gemeinschaften keine Wasser-, Kanal- und Müllgebühren eingehoben zu haben. Dadurch seien der Stadtgemeinde Einnahmen von rund 60.000 Euro entgangen.

Seit 2014 soll der Angeklagte außerdem immer wieder kleinere Beträge aus dem Gemeindeamt auf eines der Konten der Hausgemeinschaften überwiesen und dann teilweise – in Summe 69.000 Euro – auf sein Privatkonto weitergeleitet oder behoben haben.

Untreue und Amtsmissbrauch vorgeworfen

Die Anklage lautet auf Untreue und Amtsmissbrauch. Der Mann ist bisher unbescholten und geständig. Verhandelt wird am 8. November vor einem Schöffensenat.