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Politik

Veruntreuung in Stadtgemeinde: Schaden höher

Der Schaden durch die Veruntreuung in der Stadtgemeinde Oberndorf (Flachgau) dürfte höher als bisher bekannt sein – nämlich mindestens 98.000 Euro. Das berichten die „Salzburger Nachrichten“ (SN) am Samstag. Ein mittlerweile entlassener Gemeindebediensteter soll das Geld abgezweigt haben.

Rund 40.000 Euro Schaden sollen demnach aus Gebühren und Abgaben stammen, die der Mann nicht ordnungsgemäß vorgeschrieben haben soll. Dazu kommen laut SN noch 58.000 Euro aus abgezweigten, als Gutschriften deklarierten Teilsummen von Einzahlungen. Der Schaden könnte aber noch höher sein und über 100.000 Euro liegen, so der Bericht.

Neuem Kontobetreuer fielen Geldflüsse auf

Der Fall sei aufgeflogen, weil Gemeindegeld über das Hausgemeinschaftskonto von Wohnungsbesitzern floss. Der mittlerweile entlassene Gemeindemitarbeiter war nebenbei noch Hausverwalter für dieses und andere Objekte. Drei Wohnungen gehören ihm selbst. Die Geldtransfers fielen einem neuen Kontobetreuer bei der Bank auf. Dessen Vorgänger arbeitet laut SN mittlerweile bei der Stadtgemeinde Oberndorf.

Betroffener will Schaden zur Gänze begleichen

Der mittlerweile entlassene Gemeindemitarbeiter betonte gegenüber der Zeitung, dass ihm die Sache sehr leid tue. Der Schaden sei über einen Zeitraum von acht Jahren entstanden. Er werde ihn zur Gänze begleichen und dazu auch Wohnungen verkaufen, betonte der Mann, der ein Vierteljahrhundert bei der Gemeinde gearbeitet hatte.

In dem Fall prüfen derzeit die Staatsanwaltschaft und die Salzburger Gemeindeaufsicht. Bürgermeister Georg Djundja (SPÖ) will „diese unerfreuliche Causa lückenlos aufarbeiten“. Kritik kommt dagegen von der Neue Oberndorfer Wählergemeinschaft (NOW). Deren Gemeindevertreter Christoph Thür sieht „Beschwichtigungen, die vom völligen Versagen in der Kontrolle der Finanzabteilung ablenken sollen.“ Nicht die jetzt bestellte Wirtschaftsprüfungskanzlei, sondern externe Fachleute sollten die Causa untersuchen.