Ab 16.00 Uhr Dienstagnachmittag hatten die Feuerwehren alle Hände voll zu tun: Von Nordwesten nach Südosten zog eine massive Gewitterzelle durch das Land Salzburg. Deshalb hatten die Feuerwehren aus 27 Orten im Pinzgau, Pongau, Tennengau und Lungau an insgesamt 101 Einsatzstellen gefordert.
So deckte eine Sturmböe zum Beispiel in St. Johann im Pongau den Stall eines Bauernhofs sowie ein Schulgebäude ab. Die Blech-Dachhaut wurde auf einen Parkplatz geweht und begrub mehrere Fahrzeuge unter sich. Das Dach wurde provisorisch gedeckt. Durch umgestürzte Bäume geriet in St. Johann zudem eine Hochspannungsleitung in Brand – auch hier schritten Feuerwehr und Techniker der Salzburg AG ein.
Schwerverletzte durch Ast am Königssee
Umgestürzte Bäume mussten in vielen Gemeinden entfernt werden – so zum Beispiel in Bischofshofen (Pongau), Maishofen, Mittersill (beide Pinzgau) oder Ramingstein (Lungau). In Ramingstein und auch in Kaprun-Hintertal (Pinzgau) mussten zudem Verklausungen in Bächen bzw. Abflüssen gelöst werden.
Verletzte forderte der Sturm in St. Bartholomä am Königsse (Bayern): Dort wurden Urlauber, die sich vor den Sturmböen unter Bäumen untergestellt hatten, von herabfallenden Ästen verletzt. Eine 46-Jährige erlitt dabei eine schwere Kopfverletzung und kam in die Salzburger Christian-Doppler-Klinik. Ein 56-Jähriger musste wegen Wunden am Kopf versorgt werden, eine 51-Jährige geriet in Panik und bekam Kreislaufprobleme.
Stromversorgung landesweit wieder hergestellt
Die Stromversorgung wurde Mittwochvormittag nach den Gewittern landesweit wieder hergestellt, meldet die Salzburg AG. Rund 700 Haushalte in einigen Regionen des Lungaus und Pinzgaus waren ja über Nacht ohne Strom. Sie wurden schrittweise bis zum Vormittag wieder an das Netz angeschlossen. Während des Unwetters gab es ja landesweit bei 15.000 Haushalten einen vorübergehenden Stromausfall.
157 Fahrgäste aus Seilbahnen gerettet
In Wagrain (Pongau) und Uttendorf-Enzingerboden (Pinzgau) mussten zudem insgesamt 157 Fahrgäste aus Seilbahngondeln gerettet werden. Die Seilbahnen steckten fest, weil Bäume auf Tragseile gefallen waren – mehr dazu in Gewitter: 157 Fahrgäste aus Seilbahn geholt (salzburg.ORF.at; 18.7.2023)