Landesgericht Salzburg Justizgebäude
ORF.at/Georg Hummer
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Gericht

Mordprozess um Baby: Gutachter belastet Mutter

Im Mordprozess um den totgeschüttelten Elias verdichten sich Hinweise, wonach die Mutter des Babys, wie von der Anklage genannt, die Haupttäterin sein könnte. Die 20-Jährige hatte am Donnerstag jede Schuld von sich gewiesen und den Kindesvater beschuldigt, am Freitag wurde die Verhandlung zur Einvernahme weiterer Zeugen vertagt.

Die Angeklagte habe große psychische Probleme, sagt ein Gerichtsgutachter. Sie sage einerseits, der mitangeklagte Vater habe Elias totgeschüttelt. Andererseits schreibe ihm die Frau Liebesbriefe aus der Haft. Daneben gebe es Attacken auf ihre Eltern, Drogenmissbrauch, Aggressionen aus dem Nichts. Und das würde sich vor allem nicht bessern. Das seien zwar keine Beweise für die Schuld der 20-Jährigen, stütze aber die Ansicht der Staatsanwaltschaft, so der Gutachter.

Andere Kindesmütter entlasten Angeklagten

Der Kindesvater, der die Gewalt gegen den Kleinen nicht verhindert haben soll, wird hingegen von den Müttern seiner anderen zwei Kinder als ausgesprochen liebevoll beschrieben. Auch das sei kein Beweis für seine Unschuld, stütze aber die Ansicht der Staatsanwaltschaft, dass der 25-jährige nicht Haupttäter ist, betont der Gutachter.

Jedenfalls habe der Mann das tote Kind noch selbst in den Sarg gelegt, habe es nicht hergeben wollen, während die Frau „nur einmal über das Leichentuch gestreichelt“ habe, sonst aber teilnahmslos gewesen sei. Jetzt sollen noch weitere Zeugen vernommen werden, vermutlich auch jene Polizisten, bei denen die zwei Angeklagten ihre ersten Aussagen gemacht haben. Das Paar hat vor Gericht mehrmals behauptet, damals falsch verstanden worden zu sein. Der Prozess soll Anfang August forgesetzt werden.