Regen kombiniert mit instabilem Erdreich – die Geologen des Landes Salzburg rechnen auch in den kommenden Tagen mit kleineren Hangrutschungen. Das Ärgste dürfte aber überstanden sein.  Fachleute sprechen von normalen Vorgängen, die in dieser Jahreszeit gehäuft auftreten.
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Chronik

„Muren und Hangrutschungen normal für Jahreszeit“

Regen kombiniert mit instabilem Erdreich – die Geologen des Landes Salzburg rechnen auch in den kommenden Tagen mit kleineren Hangrutschungen. Das Ärgste dürfte heuer schon überstanden sein. Fachleute sprechen von normalen Vorgängen, die in dieser Jahreszeit gehäuft auftreten.

Erst kürzlich geriet in St. Gilgen (Flachgau) ein breiter Hang ins Rutschen. Und in der vergangenen Woche ging auf die Wiestalstraße eine Mure ab. Die Hälfte aller Rutschungen und Steinschläge findet laut Experten in den Monaten März und April statt.

„Für die Jahreszeit normale Abläufe“

In dieser Periode wechseln sich starke Niederschläge mit viel Sonnenschein ab, dazu kommen starke Temperaturschwankungen – mit tagsüber zum Teil viel Wärme und dann wieder Minusgraden, sagt Landesgeologe Rainer Braunstingl: „Das kann von Steinschlaggefahr bis zu kleinen Rutschungen reichen. Innergebirg kann es größere Muren in den Gräben geben. Wir haben einige Stellen im Auge, die wir ständig mit digitalen Sonden überwachen.“

Bis auf den großen Hangrutsch in St. Gilgen zu Ostern gab es heuer noch keine größeren Zwischenfälle. Dort gerieten ca. zehn Hektar Waldgelände innerhalb von zwei Tagen in Bewegung – mit zehn bis 13 Metern pro Tag. Wenige Tage zuvor gab es im Pongau ein paar kleinere Felsstürze. Braunstingls Kollege Gerald Valentin sprach in diesem Zusammenhang mit Vorgängen, die für die Jahreszeit „völlig normal“ seien.

 Regen kombiniert mit instabilem Erdreich – die Geologen des Landes Salzburg rechnen auch in den kommenden Tagen mit kleineren Hangrutschungen. Das Ärgste dürfte aber überstanden sein.  Fachleute sprechen von normalen Vorgängen, die in dieser Jahreszeit gehäuft auftreten.
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„Keine Gefahr für Siedlungsräume“

Innerhalb von zehn Tagen kam die Rutschung zum Stillstand. Das sei ungewöhnlich für diese großen Dimensionen. Derzeit könne man leichte Entwarnung geben, betont Geologe Braunstingl: „Wir haben dort das Problem, dass viele Lockermassen ins Tal rutschen. Wenn da unten der kleine Graben diese Massen mitspült, dann kann es Murenausbrüche geben. Das wurde von der Wildbachverbauung geprüft. Da wurde ein Retentionsbecken vollständig ausgeräumt. Da hätte sehr viel Material Platz. Es besteht für den Unterlauf und den Zinkenbach keine Gefahr. Wir haben da genügend Vorsorge, dass für die Siedlungsräume da unten keine Bedrohung besteht.“

Regen keine direkte Ursache bei St. Gilgen

Die beiden Straßen, die durch den Hangrutsch zerstört wurden, sollen nun mit neuer Trassenführung und murensicher wieder gebaut werden. Der ganze Hang sei generell ein so genannter Rutschhang, so Braunstingl. Der viele Regen dürfte hier gar keine direkte Ursache gewesen sein.