Das Bildungsministerium in Wien will künftig in mindestens zehn Höheren Lehranstalten in ganz Österreich diese „Pflegeschule mit Matura“ anbieten. Was im Herbst 2020 mit 14 Jugendlichen gestartet wurde, soll nun bundesweit „Schule machen“.
Lungauer Entwicklungshilfe für den Bund
Der frühere Schulversuch im MultiAugustinum werde nun ab Herbst österreichweit ins Regelschulwesen übernommen, bestätigt Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) bei der Präsentation der Pläne am Donnerstag: „Der Schulversuch wurde gut angenommen. Durch den Ausbau gibt es jetzt auch Planungssicherheit. Dieser Schultypus wird nun sehr lange bestehen.“
Lob des Ministers
50 Millionen Euro investiert das Bildungsministerium in dieses neue System. Der bundesweite Lehrplan sei auch mit Lungauer Know-How zusammengestellt worden, sagt Klaus Mittendorfer, Direktor im MultiAugustinum: „Er passt hervorragend zu dieser Ausbildung. Es war viel Arbeit – auch bei Gesprächen mit Direktoren und Ministerialräten.“
MultiAugustinum braucht auswärtige Schüler
40 Mädchen und Burschen in drei Jahrgängen besuchen derzeit diesen Pflegezweig im Lungau. Platz wäre für fast doppelt so viele, sagt der Direktor: „Wir sind auch auf auswärtige Schüler angewiesen und haben ein großes Internat dabei. In der Corona-Krise war Werbung sehr schwer möglich. Wir hoffen, dass das besser wird.“
Salzburgs Bildungslandesrätin Daniela Gutschi (ebenfalls ÖVP) betont, es gebe wegen der geburtenschwachen Jahrgänge immer weniger junge Menschen, die man ausbilden könne: „Wir müssen noch viel mehr trachten, die Nachwuchskräfte nach ihren Talenten auszuwählen.“
Hoffnung auf bis zu 8.000 Fachleute
2025 sollen die ersten Pflege-Maturanten im MultiAugustinum ihre Ausbildung abschließen. Man hofft auf lange Sicht, dass bis zu 8.000 Pflegefachkräfte in diesem neuen Schultyp ausgebildet werden.