Die Stadträtin fordert eine rasche Reform der Heimaufsicht sowie eine Mindestanzahl von Bediensteten in der Pflege. Die Stadt habe zwar seit dem Frühsommer gewusst, dass Senecura Personalprobleme habe, aber das Land Salzburg sei dort für die Aufsicht zuständig, so Hagenauer. Die Stadt habe das Lehener Heim trotzdem entlastet. Schon im Juli seien wegen des Pflegemangels neun Bewohner bei Senecura in städtische Seniorenwohnhäuser übernommen worden, sagt die sozialdemokratische Politikerin.
„Stadt hilft nach Reißverschlusssystem“
Nachdem der Volksanwaltschaft den aktuellen Bericht über den Pflegemangel veröffentlicht hat, hätten weitere Familien angefragt, ob sie Angehörige verlegen lassen können: „Wir können auch nicht alle Betten vergeben. Unser System läuft aber nach dem Reißverschlusssystem. Eine Person, die regulär auf der Warteliste ist, bekommt einen Platz. Es folgt dann jemand, der von SeneCura verlegt werden muss.“
Reformvorschläge: „Reaktion bisher null“
Die Sozialstadträtin fordert eine Verbesserung des Pflegesystems. Sie habe konkrete Vorschläge dem Land geschickt: „Dieser Katalog liegt dem Land seit mehr als einem halben Jahr vor, die Reaktion dazu ist null.“
Laut Sozialstadträtin gibt es in der Stadt Salzburg 1.950 Betten. Ein Fünftel sei momentan leer – unter anderem wegen des Personalmangels.
Ressortchef reagiert auf Pflegeskandal
LHstv. und Landessozialreferent Heinrich Schellhorn (Grüne) will Konsequenzen aus der scharfen Kritik ziehen, die auf verschiedenen Ebenen an seinem Ressort geäußert wird: „Was im April passiert ist, darf nicht mehr passieren“, sagte er in „Salzburg heut“ – mehr dazu in salzburg.ORF.at (8.9.2022)