Großes Wiesbachhorn Bratschenkopf Klockerin Großglockner  – Gletscher – Gletscherschmelze – Wer dieser Tage in Salzburg und Kärnten zu den Gletschern der Hohen Tauern aufbricht, erkennt manche Winkel nicht wieder. Fast überall riesige Massenverluste – und schon jetzt ist vielerorts nur noch blankes Eis zu sehen. Das ist ein Zustand, der sonst erst in September und Oktober eintritt. Fotos von einem  Erkundungsflug am Wochenende …
Flugbild: Gerald Lehner
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Chronik

Gletscherschmelze aus der Luft betrachtet

Wer dieser Tage in Salzburg und Kärnten zu den Gletschern der Hohen Tauern aufbricht, erkennt manche Winkel nicht mehr wieder. Fast überall enorme Massenverluste – schon jetzt ist vielerorts nur noch blankes Eis ohne schützendem Schnee zu sehen. Dieser Zustand tritt sonst erst im September ein. Aktuelle Fotos von einem Erkundungsflug zeigen das Ausmaß der Gletscherschmelze.

Der viele Staub aus der Sahara, der im Frühling 2022 nach Europa geweht wurde, verlängert nun die Schmelzphase in den Hochalpen gleich um mehrere Wochen. Er wirkt als Wärmespeicher und damit auf den Gletschern als Turbo – beim Verlust der schützenden Schneeschichten. Vor wenigen Tagen lautete dazu der fliegerische Arbeitsauftrag: Dokumentation des aktuellen Abschmelzungszustandes als Basis für weitere Vergleichsbilder im kommenden Herbst. Bevor wieder der Neuschnee alles zudeckt und schönfärbt.

Weil es heuer dem alten Schnee besonders früh im Jahr an den Kragen ging und geht, sind die Eisfelder nun viel intensiver und länger der sommerlichen Sonnenstrahlung ausgesetzt – noch nie so lange wie heuer, sagen Fachleute.

Fotostrecke mit 28 Bildern

Fuscherkarkopf Fuscherkar Scharte Großglockner  – Gletscher – Gletscherschmelze – Wer dieser Tage in Salzburg und Kärnten zu den Gletschern der Hohen Tauern aufbricht, erkennt manche Winkel nicht wieder. Fast überall riesige Massenverluste – und schon jetzt ist vielerorts nur noch blankes Eis zu sehen. Das ist ein Zustand, der sonst erst in September und Oktober eintritt. Fotos von einem  Erkundungsflug am Wochenende …
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Fuscherkarkopf im Vordergrund, einst eine der klassischen Eisklettereien im Glocknergebiet. Die Flanke ist mittlerweile fast eisfrei. Hinten Großglockner und Großvenediger
Hochalmspitze Maltatal  – Gletscher – Gletscherschmelze – Wer dieser Tage in Salzburg und Kärnten zu den Gletschern der Hohen Tauern aufbricht, erkennt manche Winkel nicht wieder. Fast überall riesige Massenverluste – und schon jetzt ist vielerorts nur noch blankes Eis zu sehen. Das ist ein Zustand, der sonst erst in September und Oktober eintritt. Fotos von einem  Erkundungsflug am Wochenende …
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Hochalmspitze, fotografiert mit Tele über dem Gößgraben in Oberkärnten. Hinten Steinernes Meer, Watzmann, Hochkönig, Tennengebirge, Gosaukamm
Hochalmspitze Maltatal  – Gletscher – Gletscherschmelze – Wer dieser Tage in Salzburg und Kärnten zu den Gletschern der Hohen Tauern aufbricht, erkennt manche Winkel nicht wieder. Fast überall riesige Massenverluste – und schon jetzt ist vielerorts nur noch blankes Eis zu sehen. Das ist ein Zustand, der sonst erst in September und Oktober eintritt. Fotos von einem  Erkundungsflug am Wochenende …
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Hochalmspitze, einer der drei östlichsten Dreitausender der Alpen
Saharastaub Sahara Staub Eissee  – Gletscher – Gletscherschmelze – Wer dieser Tage in Salzburg und Kärnten zu den Gletschern der Hohen Tauern aufbricht, erkennt manche Winkel nicht wieder. Fast überall riesige Massenverluste – und schon jetzt ist vielerorts nur noch blankes Eis zu sehen. Das ist ein Zustand, der sonst erst in September und Oktober eintritt. Fotos von einem  Erkundungsflug am Wochenende …
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Sahara-Sand vom Frühling konzentriert sich auf dem letzten Altschnee. Und der Permafrostboden taut, es gibt immer mehr Steinschlag. Dynamik pur
Hochalmspitze Maltatal  – Gletscher – Gletscherschmelze – Wer dieser Tage in Salzburg und Kärnten zu den Gletschern der Hohen Tauern aufbricht, erkennt manche Winkel nicht wieder. Fast überall riesige Massenverluste – und schon jetzt ist vielerorts nur noch blankes Eis zu sehen. Das ist ein Zustand, der sonst erst in September und Oktober eintritt. Fotos von einem  Erkundungsflug am Wochenende …
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Hochalmspitze über dem Maltatal. Hinten Großglockner und Großes Wiesbachhorn. Noch immer tonnenweise alter Sahara-Staub aus dem Frühling auf den letzten Schneefeldern
Großes Wiesbachhorn Bratschenkopf Klockerin Großglockner  – Gletscher – Gletscherschmelze – Wer dieser Tage in Salzburg und Kärnten zu den Gletschern der Hohen Tauern aufbricht, erkennt manche Winkel nicht wieder. Fast überall riesige Massenverluste – und schon jetzt ist vielerorts nur noch blankes Eis zu sehen. Das ist ein Zustand, der sonst erst in September und Oktober eintritt. Fotos von einem  Erkundungsflug am Wochenende …
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Großes Wiesbachhorn mit Nordwestwand, ebenfalls eine der einst klassischen Eisklettereien in der Glocknergruppe. Rechts hinten: Großglockner
Hochkönig – Matrashaus – Übergossene Alm  – Gletscher – Gletscherschmelze – Wer dieser Tage in Salzburg und Kärnten zu den Gletschern der Hohen Tauern aufbricht, erkennt manche Winkel nicht wieder. Fast überall riesige Massenverluste – und schon jetzt ist vielerorts nur noch blankes Eis zu sehen. Das ist ein Zustand, der sonst erst in September und Oktober eintritt. Fotos von einem  Erkundungsflug am Wochenende …
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Hochkönig mit dem östlichsten Rest des einst riesigen Plateaugletschers der „Übergossenen Alm“. Drei kleinere Teile sind noch übrig
Hochkönig – Übergossene Alm  – Gletscher – Gletscherschmelze – Wer dieser Tage in Salzburg und Kärnten zu den Gletschern der Hohen Tauern aufbricht, erkennt manche Winkel nicht wieder. Fast überall riesige Massenverluste – und schon jetzt ist vielerorts nur noch blankes Eis zu sehen. Das ist ein Zustand, der sonst erst in September und Oktober eintritt. Fotos von einem  Erkundungsflug am Wochenende …
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Hochkönig mit Rest des einst riesigen Plateaugletschers der „Übergossenen Alm“. Hinten Untersberg, Hagengebirge, Hoher Göll
Hochkönig – Übergossene Alm  – Gletscher – Gletscherschmelze – Wer dieser Tage in Salzburg und Kärnten zu den Gletschern der Hohen Tauern aufbricht, erkennt manche Winkel nicht wieder. Fast überall riesige Massenverluste – und schon jetzt ist vielerorts nur noch blankes Eis zu sehen. Das ist ein Zustand, der sonst erst in September und Oktober eintritt. Fotos von einem  Erkundungsflug am Wochenende …
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Reste der „Übergossenen Alm“ auf dem Hochkönig
Hochseiler – Hochkönig – Übergossene Alm  – Gletscher – Gletscherschmelze – Wer dieser Tage in Salzburg und Kärnten zu den Gletschern der Hohen Tauern aufbricht, erkennt manche Winkel nicht wieder. Fast überall riesige Massenverluste – und schon jetzt ist vielerorts nur noch blankes Eis zu sehen. Das ist ein Zustand, der sonst erst in September und Oktober eintritt. Fotos von einem  Erkundungsflug am Wochenende …
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Felssturz beim westlichsten Rest der „Übergossenen Alm“. Hinten und weit unten: Hinterthal, Ortsteil von Maria Alm
Rauriser Sonnblick Vogelmaier – Ochsenkarkees  – Gletscher – Gletscherschmelze – Wer dieser Tage in Salzburg und Kärnten zu den Gletschern der Hohen Tauern aufbricht, erkennt manche Winkel nicht wieder. Fast überall riesige Massenverluste – und schon jetzt ist vielerorts nur noch blankes Eis zu sehen. Das ist ein Zustand, der sonst erst in September und Oktober eintritt. Fotos von einem  Erkundungsflug am Wochenende …
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(Einst) Großes Goldberg-Kees (Vogelmaier-Ochsenkar-Kees) mit dem Rauriser Sonnblick und der Wetterstation. Hinten Großglockner
Rauriser Sonnblick Vogelmaier – Ochsenkarkees  – Gletscher – Gletscherschmelze – Wer dieser Tage in Salzburg und Kärnten zu den Gletschern der Hohen Tauern aufbricht, erkennt manche Winkel nicht wieder. Fast überall riesige Massenverluste – und schon jetzt ist vielerorts nur noch blankes Eis zu sehen. Das ist ein Zustand, der sonst erst in September und Oktober eintritt. Fotos von einem  Erkundungsflug am Wochenende …
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Eissee beim Goldberg-Kees (Vogelmaier-Ochsenkar-Kees), Rauriser Sonnblick
Schareck Schareckkees  – Gletscher – Gletscherschmelze – Wer dieser Tage in Salzburg und Kärnten zu den Gletschern der Hohen Tauern aufbricht, erkennt manche Winkel nicht wieder. Fast überall riesige Massenverluste – und schon jetzt ist vielerorts nur noch blankes Eis zu sehen. Das ist ein Zustand, der sonst erst in September und Oktober eintritt. Fotos von einem  Erkundungsflug am Wochenende …
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Schareck-Kees über dem Siglitztal bei Sportgastein (Gasteiner Nassfeld). Hier gab es in den Rinnen einst schwierige Eisklettereien
Schareck Wurtenkees – Gletscher – Gletscherschmelze – Wer dieser Tage in Salzburg und Kärnten zu den Gletschern der Hohen Tauern aufbricht, erkennt manche Winkel nicht wieder. Fast überall riesige Massenverluste – und schon jetzt ist vielerorts nur noch blankes Eis zu sehen. Das ist ein Zustand, der sonst erst in September und Oktober eintritt. Fotos von einem  Erkundungsflug am Wochenende …
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Schlappereben-Kees über Sportgastein (Gasteiner Nassfeld). Hinten Karnische Alpen und Lienzer Dolomiten
Schareck Schareckkees  – Gletscher – Gletscherschmelze – Wer dieser Tage in Salzburg und Kärnten zu den Gletschern der Hohen Tauern aufbricht, erkennt manche Winkel nicht wieder. Fast überall riesige Massenverluste – und schon jetzt ist vielerorts nur noch blankes Eis zu sehen. Das ist ein Zustand, der sonst erst in September und Oktober eintritt. Fotos von einem  Erkundungsflug am Wochenende …
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Vor 30 Jahren noch fast dreifach so dickes Schareck-Kees über Sportgastein (Gasteiner Nassfeld). Hinten Großglockner und Rauriser Sonnblick mit der Wetterstation
Schareck Wurtenkees Mölltaler Gletscher  – Gletscher – Gletscherschmelze – Wer dieser Tage in Salzburg und Kärnten zu den Gletschern der Hohen Tauern aufbricht, erkennt manche Winkel nicht wieder. Fast überall riesige Massenverluste – und schon jetzt ist vielerorts nur noch blankes Eis zu sehen. Das ist ein Zustand, der sonst erst in September und Oktober eintritt. Fotos von einem  Erkundungsflug am Wochenende …
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Wurtenkees auf der Kärntner Seite des Scharecks: Skizirkus „Mölltaler Gletscher“. Hinten Leoganger Steinberge, Steinernes Meer, Hochkalter, Watzmann
Rauriser Sonnblick Vogelmaier – Ochsenkarkees  – Hocharn – Gletscher – Gletscherschmelze – Wer dieser Tage in Salzburg und Kärnten zu den Gletschern der Hohen Tauern aufbricht, erkennt manche Winkel nicht wieder. Fast überall riesige Massenverluste – und schon jetzt ist vielerorts nur noch blankes Eis zu sehen. Das ist ein Zustand, der sonst erst in September und Oktober eintritt. Fotos von einem  Erkundungsflug am Wochenende …
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Hocharn und Rauriser Sonnblick mit Wetterstation. Hinten Loferer und Leoganger Steinberge, Chiemgauer Alpen
Großglockner  –  Pasterze Pasterzenboden Hufeisenbruch  – Gletscher – Gletscherschmelze – Wer dieser Tage in Salzburg und Kärnten zu den Gletschern der Hohen Tauern aufbricht, erkennt manche Winkel nicht wieder. Fast überall riesige Massenverluste – und schon jetzt ist vielerorts nur noch blankes Eis zu sehen. Das ist ein Zustand, der sonst erst in September und Oktober eintritt. Fotos von einem  Erkundungsflug am Wochenende …
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Großglockner, seine Trabanten an der Landesgrenze Kärntens zu Salzburg und die Reste der Pasterze
Großglockner Adlersruhe Eisleitl Stüdlgrat Erzherzog-Johann-Hütte – Gletscher – Gletscherschmelze – Wer dieser Tage in Salzburg und Kärnten zu den Gletschern der Hohen Tauern aufbricht, erkennt manche Winkel nicht wieder. Fast überall riesige Massenverluste – und schon jetzt ist vielerorts nur noch blankes Eis zu sehen. Das ist ein Zustand, der sonst erst in September und Oktober eintritt. Fotos von einem  Erkundungsflug am Wochenende …
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Großglockner, Gipfelaufbau mit Adlersruhe und Eisleitl. Links Stüdlgrat
Großglockner  –  Pasterze Pasterzenboden Hufeisenbruch  – Gletscher – Gletscherschmelze – Wer dieser Tage in Salzburg und Kärnten zu den Gletschern der Hohen Tauern aufbricht, erkennt manche Winkel nicht wieder. Fast überall riesige Massenverluste – und schon jetzt ist vielerorts nur noch blankes Eis zu sehen. Das ist ein Zustand, der sonst erst in September und Oktober eintritt. Fotos von einem  Erkundungsflug am Wochenende …
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Ursprung der Pasterze beim Großglockner: Hufeisenbruch und Oberer Pasterzenboden. Nur noch eine Frage von wenigen Jahren, bis das Nachschubgebiet der Pasterze „abreißt“
Johannisberg Hohe Riffel Pasterzenboden Schneewinkel Schneewinkelscharte  –  Pasterze Pasterzenboden Hufeisenbruch  – Gletscher – Gletscherschmelze – Wer dieser Tage in Salzburg und Kärnten zu den Gletschern der Hohen Tauern aufbricht, erkennt manche Winkel nicht wieder. Fast überall riesige Massenverluste – und schon jetzt ist vielerorts nur noch blankes Eis zu sehen. Das ist ein Zustand, der sonst erst in September und Oktober eintritt. Fotos von einem  Erkundungsflug am Wochenende …
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Schneewinkelscharte, Schneewinkel, Pasterzenboden, Hufeisenbruch. Johannisberg und Hohe Riffl
Großglockner  –  Nordwand – Pallavicini – Gletscher – Gletscherschmelze – Wer dieser Tage in Salzburg und Kärnten zu den Gletschern der Hohen Tauern aufbricht, erkennt manche Winkel nicht wieder. Fast überall riesige Massenverluste – und schon jetzt ist vielerorts nur noch blankes Eis zu sehen. Das ist ein Zustand, der sonst erst in September und Oktober eintritt. Fotos von einem  Erkundungsflug am Wochenende …
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Großglockner, Nordwand mit der längst fast eisfreien Pallavicini-Rinne, einst eine der klassischen Eisklettereien in der Region
Nördliches Bockkarkees – Mittlerer Bärenkopf – Großer Bärenkopf  – Gletscher – Gletscherschmelze – Wer dieser Tage in Salzburg und Kärnten zu den Gletschern der Hohen Tauern aufbricht, erkennt manche Winkel nicht wieder. Fast überall riesige Massenverluste – und schon jetzt ist vielerorts nur noch blankes Eis zu sehen. Das ist ein Zustand, der sonst erst in September und Oktober eintritt. Fotos von einem  Erkundungsflug am Wochenende …
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Nördliches Bockkar-Kees mit abgestürzten Eismassen (unten) über dem Fuschertal. Hinten Bärenköpfe und Hocheiser
Nördliches Bockkarkees – Gletscher – Gletscherschmelze – Wer dieser Tage in Salzburg und Kärnten zu den Gletschern der Hohen Tauern aufbricht, erkennt manche Winkel nicht wieder. Fast überall riesige Massenverluste – und schon jetzt ist vielerorts nur noch blankes Eis zu sehen. Das ist ein Zustand, der sonst erst in September und Oktober eintritt. Fotos von einem  Erkundungsflug am Wochenende …
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Nördliches Bockkar-Kees mit abgestürzten Eismassen
Granatspitz Stubacher Sonnblick Sonnblickkees  – Gletscher – Gletscherschmelze – Wer dieser Tage in Salzburg und Kärnten zu den Gletschern der Hohen Tauern aufbricht, erkennt manche Winkel nicht wieder. Fast überall riesige Massenverluste – und schon jetzt ist vielerorts nur noch blankes Eis zu sehen. Das ist ein Zustand, der sonst erst in September und Oktober eintritt. Fotos von einem  Erkundungsflug am Wochenende …
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Granatspitz und Stubacher Sonnblick mit stark schwindendem Sonnblick-Kees. Hinten Großvenediger
Granatspitz Stubacher Sonnblick Sonnblickkees  – Gletscher – Gletscherschmelze – Wer dieser Tage in Salzburg und Kärnten zu den Gletschern der Hohen Tauern aufbricht, erkennt manche Winkel nicht wieder. Fast überall riesige Massenverluste – und schon jetzt ist vielerorts nur noch blankes Eis zu sehen. Das ist ein Zustand, der sonst erst in September und Oktober eintritt. Fotos von einem  Erkundungsflug am Wochenende …
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Granatspitz und Großvenediger
Großvenediger Schlatenkees  – Gletscher – Gletscherschmelze – Wer dieser Tage in Salzburg und Kärnten zu den Gletschern der Hohen Tauern aufbricht, erkennt manche Winkel nicht wieder. Fast überall riesige Massenverluste – und schon jetzt ist vielerorts nur noch blankes Eis zu sehen. Das ist ein Zustand, der sonst erst in September und Oktober eintritt. Fotos von einem  Erkundungsflug am Wochenende …
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Großvenediger mit dem Gletscherfriedhof des Schlaten-Kees
Flugbilder Luftbilder Katana DV20 – Gebirgsflug   – Gletscher – Gletscherschmelze – Wer dieser Tage in Salzburg und Kärnten zu den Gletschern der Hohen Tauern aufbricht, erkennt manche Winkel nicht wieder. Fast überall riesige Massenverluste – und schon jetzt ist vielerorts nur noch blankes Eis zu sehen. Das ist ein Zustand, der sonst erst in September und Oktober eintritt. Fotos von einem  Erkundungsflug am Wochenende …
Gerald Lehner
Katana DV20 aus Salzburg über der Seiser Alm in Südtirol – auf dem Rückweg von der Gletscherfotografie im Gebiet der Marmolata (Trentino/Belluno)

Erstmals Vergleich innerhalb eines Sommers

„Für kommenden Herbst planen wir eine weitere Fotomission, um den direkten Vergleich innerhalb eines einzigen Sommers zu haben – vermutlich ein Rekordsommer“, schildert die Gletscherforscherin Andrea Fischer von Österreichs Akademie der Wissenschaften. Ihr Team untersucht viele Eisfelder zwischen Dachsteinmassiv, Kärntner, Salzburger, Tiroler und Vorarlberger Zentralalpen schon seit Jahren – bei sehr genauen Vermessungsarbeiten auf dem Boden: „Andererseits liefern uns solche Flüge wertvolle Vergleichsmöglichkeiten. Es geht um aktuelle, jahreszeitliche Übersichten aus größeren Höhen und aus Positionen, die mit Drohnen legal oder technisch nicht erreichbar wären.“

Leichtflugzeug im Einsatz

Bei diesen Missionen ist ein Leichtflugzeug des Typs Katana DV20 des kanadisch-österreichischen Herstellers Diamond Aircraft im Einsatz. Dieses kann bei knapp 100 PS auch mit Benzin von der Tankstelle betrieben werden. Schadstoffbilanz, Energieeffizienz und Wirkungsgrad sind weitaus besser als bei den meisten Mittelklassewagen. Zum Vergleich: Die Strecke Salzburg-Venedig ist mit 25 Litern in einer Stunde, 15 Minuten möglich – gegenüber fünf bis sechs Stunden mit dem Auto.

Nationalpark tabu, genaue Routenplanung

Bei Fotoflügen wird auch darauf geachtet, die Außen- und Kernzone des Nationalparks Hohe Tauern nicht zu verletzen. Dort herrscht nämlich behördliches Flugverbot. Um dennoch Bilder mit scheinbar großer Nähe und Auflösung zu erhalten, braucht es genaue Routenplanung für entsprechende Blickwinkel. Dabei wird außerhalb der Sperrzonen in Seehöhen von bis zu 13.000 Fuß (ca. 3.900 Metern) geflogen und mit Tele fotografiert – oft aus seitlichen Positionen.

Wissenschaftlerin Andrea Fischer stammt aus St. Johann im Pongau und ist beruflich schon lange in Innsbruck stationiert.

Felsen nach Jahrtausenden nun eisfrei

In der nächsten Menschengeneration über 30 Jahre werde es kein neues Eis geben, die nötigen Reserven in den Nährgebieten der großen Seehöhen seien dahin, sagt die Glaziologin: „Die ehemaligen Eisriesen sind nun grau und dunkel. Nahezu täglich tauchen neue Felsen auf, die das erste Mal seit Jahrtausenden das Licht der Sonne erblicken. Felsblöcke, die bisher lose unter dem Eis lagen, freuen sich über das Ende ihrer Gefangenschaft und donnern zu Tal. Schon 2050 kann ein Großteil des Eises der Ostalpen verschwunden sein.“

Bei Einhaltung des 1,5-Grad-Zieles sei es durchaus möglich, dass die bis dahin verschwundenen Gletscher wieder neu entstehen: „Das dauert zwar Jahrhunderte, aber Gletscher denken ohnehin nicht wie Politiker in Legislaturperioden.“

Neue Eiszeit nicht ausgeschlossen

Und es sei nie zu spät, denn Totgesagte leben länger, so die Expertin: „Nicht nur dass sich die Gletscher in einigen Zehntausenden von Jahren zu einer neuen Eiszeit formieren können, die die Alpen zurückerobert. Schon bis vor etwa 12.000 Jahren hat Eis die Alpen nahezu vollständig bedeckt. Später kam eine Warmzeit, in der die Wälder bis in Höhen vorstießen, die heute vergletschert sind.“

Durch die starke Schmelze in den höchsten Teilen der Gletscher, die bisher nur moderaten Schmelzwassereintrag erfahren haben, komme es dort zur Ausbildung eines neuen Abflusssystems im und unter dem Eis: „Dadurch wird der Halt des Eiskörpers auf dem Untergrund verringert, und der Gletscherfluss beschleunigt. Dadurch kann das Eis auch sehr instabil werden und plötzlich abrutschen wie zuletzt auf der Marmolata.“

„Alles Leben heißt ständige Veränderung“

Der heurige Sommer beschleunige nun einen Prozess, der in den nächsten Jahren ohnehin stattgefunden hätte, betont die Forscherin und sehr erfahrene Bergsteigerin: „Der einzig statische Zustand der Natur ist der Tod, alles Leben heißt ständige Veränderung. Damit müssen wir uns nun insbesondere im Hochgebirge noch stärker anfreunden.“