Mindestens fünf Hunderisse von Rehen und Rotwild haben die Salzburger Jäger diese Wintersaison bereits verzeichnet. Zuletzt etwa Anfang und Mitte Februar. Details dazu in Wieder reißen wildernde Hunde Reh (13.02.2022; salzburg.ORF.at) und Neuerlicher Wildriss durch Hund: Appell der Jäger (03.02.2022; salzburg.ORF.at).
Tafeln an stark besuchten Plätzen
Die Hunde waren unangeleint mit ihren Besitzern unterwegs. Hinweistafeln der Initiative „Respektiere deine Grenzen“ machen an vielen Orten des Landes nun auf dieses Problem aufmerksam: „Die Tafeln sind nur an gewissen Hotspots. Man will nicht das ganze Bundesland ´vertafeln´. Es sollte wieder in die Köpfe, dass man ein Gespür für die Natur bekommt. Wenn ich sehe, dass ein Wald beginnt, sollte ich den Hund anleinen und nicht frei laufen lassen. Im Hund stecken einfach der Wolf und der Jagdinstinkt in dem Tier“, sagt Christoph Burgstaller von der Initiative „Respektiere deine Grenzen“.
Großteil der Hundebesitzer ist verantwortungsbewusst
Der größte Teil der Hundebesitzer würde sich an die Spielregeln halten und die Hunde an die Leine nehmen, stellen die Jäger fest, es gebe aber auch schwarze Schafe: „Ein Teil ist vernünftig. Aber es gibt auch jene, die sofort auf die Palme gehen, wenn sie darauf angesprochen werden. Da kommen blöde Antworten. Die gebe ich dann teils zurück“, sagt Johann Fürst, Hegemeister der Postalm.
Manche Skigebiete bietet eigene Hundeloipen
Um Hundebesitzern eine Möglichkeit zu bieten Sport gemeinsam mit ihren Hunden auszuüben gibt es mittlerweile im gesamten Bundesland einige Loipen, die mit den Hunden benützt werden dürfen – so auch auf der Postalm: „Die Kanalisierung auf eine Hundeloipe macht Sinn, Man zeigt, dass dort Hundebesitzer und Tierfreunde einen Platz haben, um mit den Hunden an der Leine eine Hundeloipe zu nutzen“, sagt Linus Pilar, Postalm-Geschäftsführer.
„Es gibt am Achensee (Tirol) eine ein Kilometer lange Hundeloipe, in Böckstein (Bad Gastein) eine siebenhundert Meter lange, aber die zweieinhalb Kilometer hier sind wirklich optimal. Wir trainieren unsere Hunde ja auf bis zu 15 Kilometer“, sagt Thomas Szendi, Hunde-Wintersportler aus Unterach am Attersee (OÖ).
Auch Kritik an Hundeloipe auf der Postalm
Die Hundeloipe auf der Postalm wird aber auch kritisch gesehen: „Wir sind hier schon überrascht worden. Wir sind sicherlich nicht glücklich darüber, weil unmittelbar neben der Hundeloipe eine Rehwildfütterung ist. Die ist seit Jahrzehnten dort. Da sind täglich 20 bis 30 Stück Rehwild, die hier überwintern und die wir auch mit zweieinhalb bis drei Tonnen füttern“, sagt Jagdpächter Udo Scherer.
Initiativen gegen Hunderisse am Berg
Mindestens fünf Hunderisse von Rehen und Rotwild haben die Salzburger Jäger diese Wintersaison bereits verzeichnet. Nicht alle Wintersportler, die mit ihren Hunden unterwegs sind, nehmen sie an die Leine. Projekte wie die Initiative „Respektiere deine Grenzen“ wollen ein Problembewusstsein schaffen. Angebote zur rücksichtsvollen Naturnutzung sollen ein Angebot dafür sein.
Gemeinsam soll jetzt auf der Postalm die Hundeloipe evaluiert werden. Den letztlich wollen alle Beteiligten eine sportliche Betätigung mit Hunden ermöglichen, ohne dabei das Wild in seinem Lebensraum zu stören.