Direkt neben der Skiabfahrt in Werfenweng kurz nach dem Betriebsstart wilderte Donnerstagfrüh der Hund. Ein Jäger und der Jagdleiter beobachten zufällig, wie er ein Reh hetzte und in das tief verschneite Bachbett des Zaglaubaches trieb.
Erst als die Hundebesitzerin, eine Urlauberin, auftauchte, konnte sie gemeinsam mit den Jägern den Hund wieder einfangen. Das Reh war zu diesem Zeitpunkt durch Bisse am Hinterteil aber bereits so schwer verletzt, dass es die Jäger töten mussten – sehr zum Bedauern der Urlauberin. Ihr Hund dürfte das Reh bei einer Wildfütterungsstelle in der Nähe aufgespürt und dann gejagt haben.
Jäger: „Leinen können Leben von Wildtieren retten“
Bereits vor knapp eineinhalb Wochen gab es im Skigebiet Gaißau-Hintersee (Tennengau) einen ähnlichen Vorfall: Da riss ein bislang unbekannter Hund ein Reh, Skitourengeher entdeckten den Kadaver.
Beim Wintersport im freien Gelände sollten Hunde deshalb unbedingt angeleint bleiben – dazu ruft Landesjägermeister Max Mayr-Melnhof auf: „Wir haben derzeit in Schneelagen, wo das Wild nicht gut flüchten kann, wirklich sehr gehäuft Risse von Hunden. Wir verstehen, wenn Leute ihre Vierbeiner mitnehmen, aber Leinen – und wenn es lange Leinen sind – können wirklich das Leben von Wildtieren retten. Wir bitten wirklich inständig, weil in den letzten Tagen einige Vorfälle waren.“
Hundebesitzer müssen Schadenersatz zahlen
Nach Wildrissen müssen Hundebesitzer Schadenersatz an den jeweiligen Jagdpächter zahlen. Auch das Erschießen von wildernden Hunden wäre rechtlich gedeckt – doch die Jägerschaft setzt stattdessen auf die Appelle.