Landeshauptmann Wilfried Haslauer beim Tourismus-Gipfel in Leogang
ORF
ORF
Politik

Deutschland spricht Reisewarnung aus

Deutschland erklärt Österreich wegen der explodierenden Infektionszahlen erneut zum CoV-Hochrisikogebiet. Touristiker und Politik sehen es entspannt, solange die Reiswarnung bis zum Semesterferienbeginn aufgehoben werden könne.

Die Omikron-Welle rollt nun die dritte Woche durch Salzburg und bringt erneut eine Reisewarnung von Deutschland für Österreich. Zuletzt hatte es im November eine solche Reisewarnung gegeben. Aber ÖVP-Landeshauptmann Wilfried Haslauer sieht die Einstufung zum Hochrisikogebiet derzeit relativ gelassen, weil noch ausreichend Zeit bis zu den Semesterferien sei.

Regierungschef hofft auf Aufhebung im Februar

„Die Reisewarnung ist da. Damit haben wir gerechnet. Das bedeutet für ungeimpfte Personen, dass eine Quarantäneverpflichtung bei der Rückreise besteht. Wichtig ist aus touristischer Sicht, dass wir ab Februar wieder aus der Reisewarnung herauskommen. Und das halte ich für möglich, weil die Welle steil ansteigt, aber auch steil wieder abfallen wird“, so Haslauer. Ähnlich sieht das die Branche. Wichtig sei die Reisefreiheit Ende Februar für deutsche Gäste und für Niederländer.

Höchststand an CoV-Infektionen noch nicht erreicht

Der Höchststand an Infektionen wird um den 25. Jänner erwartet. Am Freitag wurden bereits 13.000 aktive Fälle gemeldet. Täglich stecken sich in Salzburg derzeit 2.000 Menschen an, Tendenz weiter stark steigend. In den Spitälern kommt die Omikron-Welle nach wie vor nicht an. Dort werden am Freitag 14 Patienten auf den Intensivstationen und 46 auf der Normalstation betreut.

Mediziner-Appell: „Lassen Sie sich impfen“

Trotzdem appellieren Mediziner weiter, sich impfen zu lassen. Denn selbst vier Monate nach dem zweiten Stich zeige sich bei Omikron, „dass selbst eine Zweifachimpfung noch einen 65-prozentigen Schutz vor einer Hospitalisierung bietet im Vergleich zu einem ungeschützten Menschen. Eine Dreifach-Impfung, also eine Booster-Impfung, bedeutet eine 80- bis 88-prozentige Risikoreduktion hinsichtlich einer Hospitalisierung“, sagt Uta Hoppe, Intensivmedizinerin am Uniklinikum Salzburg. In den Spitälern werde Omikron zwei Wochen zeitverzögert aufschlagen.

Land baut CoV-Testsystem weiter aus

Die explodierenden Infektionszahlen bringen auch die PCR-Testkapazitäten an ihre Grenzen: An Salzburgs Schulen treffen die Ergebnisse der vorgeschriebenen Tests seit Wochenbeginn nicht rechtzeitig ein, wie salzburg.ORF.at berichtet hat. Und auch Arbeitnehmer warten teilweise mehr als 24 Stunden lang. Das Land erweitert deshalb die Antigen-Test-Infrastruktur und errichtet Stationen in 80 Gemeinden, mit überwachten Selbst-Schnelltests. Auch die Antigen-Schnelltests für zuhause sollen wieder anerkannt werden, fordert Landeshauptmann Haslauer vom Bund. Sie sollen aber nur zur Selbstüberwachung dienen.