Politik

CoV-Hilfen: Kritik an Politik und Bürokratie

Steuerberater hätten wegen der CoV-Politik und Ankündigungen der Regierung großen Stress, heißt es aus der Branche. Kritisiert wird wörtlich ein „Wirrwarr“ bei Zuschüssen und Hilfsmaßnahmen. Zudem müssten zwangsweise stillgelegte Unternehmen viel zu lange auf zugesagtes Geld warten.

Beruhigen und beraten – so sehe im Moment der Arbeitsalltag vieler Steuerberater aus, heißt es aus der Branche. Man müsse zwischen den einzelnen Betrieben, der Regierung und Verwaltungsbehörden auf Bundes- und Länderebenen vermitteln. Es würden immer wieder neue und unübersichtliche Regelungen beschlossen, sagt die Salzburger Steuerberaterin Sina Klinger.

„Regierung stellt sich vor TV-Kameras“

Mitarbeiter von Kanzleien würden oft tagelang am Telefon hängen, um den Wirrwarr zu klären, so Klinger: „Seit letzter Woche gibt es wieder zwei Verordnungen der Regierung. Diese wurde im Jänner im Fernsehen versprochen. Das gab es im letzten Jahr oft. Die Regierung stellt sich vor den Bildschirm und verspricht etwas. Am nächsten Tag laufen dann bei uns die Telefone heiß, weil niemand weiß, wie das alles zu deuten ist.“

„Mühsame Berechnungen im Förderdschungel“

Die größte Herausforderung sei, das Beste für wirtschaftlich schwer in Not geratene Wirtschaftsunternehmen herauszuholen, betont die Fachfrau. Viele Förderungen würden sich zudem überlappen: „Es gibt zu viele verschiedene Förderungen. Das ist ein Hauptproblem. Sie überlappen sich auch zeitlich. Der Steuerberater muss dann alles durchrechnen, wo und wie man für Klienten am meisten erreichen kann." Das sei sehr aufwendig, weil die Systeme zudem recht unübersichtlich seien, so Klinger.

Und dann dauere es oft sehr lange, bis den Unternehmen die Hilfsgelder ausbezahlt werden, kritisiert die Steuerberaterin. Sie rechnet damit, dass Steuerberater noch das ganze Jahr 2021 beschäftigt sein werden, um für Klienten den Dschungel bei Förderungen und Nothilfen zu durchforsten.

Riesenrückstau bei CoV-Hilfsanträgen

Bei den Anträgen auf Verdienst- und Umsatzentgang durch die CoV-Pandemie gibt es einen riesigen Rückstau. Insgesamt wurden in Salzburg seit dem Frühjahr 2020 mehr als 16.000 Anträge bei den Behörden gestellt. Bis Mitte Februar 2021 haben nur 210 Antragsteller ihre Entschädigungen erhalten.

Die übrigen Antragsteller warten noch immer – und zwar nicht, weil sie zu Unrecht einen Antrag gestellt hätten, sondern weil die Behörden „mit der Fülle der Anträge überfordert“ seien, wie es heißt – mehr dazu in salzburg.ORF.at (11.2.2021).

Unternehmer und Steuerberater klagen über bürokratischen Aufwand