Impfdosen für Coronavirus-Impfung mit Spritzen
Daniel Scharinger
Daniel Scharinger
Politik

Impfungen: Kritik an Ungleichbehandlung

Ein Facharzt in Bischofshofen (Pongau) kritisiert, dass es bei der Impfung von Medizinern eine Ungleichbehandlung gebe. Während die meisten praktischen Ärzte und Fachärzte noch länger warten müssen, haben ein paar Salzburger Hausärzte samt Ordinationsteams ihre Impfungen schon bekommen.

In manchen Seniorenheimen werden Hausärzte nämlich gleich mitgeimpft. Der Kuriensprecher der praktischen Ärzte – der selbst schon geimpft wurde – verweist als Begründung auf „anfänglich unterschiedliche Impfpläne des Gesundheitsministeriums“.

„Befremdung, Entrüstung über Intransparenz“

Dieses Szenario stört den Urologen Martin Weinkamer in Bischofshofen und einige seiner Medizinerollegen in Stadt und Land. Diese Vorgangsweisen seien unverständlich und ungerecht: „Wir sind ziemlich verwundert. Das sorgt für Befremdung und Entrüstung zum Teil, weil das Ganze nicht transparent ist.“

Laut behördlichem Impfplan werden Urologe Weinkamer und sein Team erst in gut einem Monat geimpft – wenn die Bewohner von Seniorenheimen samt Personal fertig geimpft sind und zweitens das Personal der Krankenhäuser. Erst dann sollten laut Impfplan alle „niedergelassenen Ärzte“ an die Reihe kommen – also praktische Ärzte und Fachärzte mit eigenen Praxen.

Gibt es Gleiche und Gleichere?

Laut Weinkamer haben sich nicht nur Hausärzte als Betreuer von Seniorenheimen impfen lassen, sondern deren Teams in den Ordinationen, die mit den Heimen nichts zu tun hätten.

Christoph Fürthauer verweist als Sprecher der praktischen Ärzte und Fachärzte mit eigenen Praxen auf Fehler des Gesundheitsministeriums. Dieses habe zu Beginn der Impfkampagne die Pflegeleitungen der Seniorenheime beauftragt, alle Personen im Umfeld der Heime impfen zu lassen: „Das haben einige Pflegeleitungen sehr proaktiv wahrgenommen. Da gab es Heime, die das weniger gemacht haben. Und so sind manche Ärzte gefragt worden, ob sie sich impfen lassen. Das waren die früheren Vorgaben des Gesundheitsministeriums. Und die haben sich letzte Woche wieder geändert.“

„Bedauere missverständliche Ungleichbehandlung“

Auch Fürthauer selbst hat nach eigenen Angaben das Angebot des Seniorenheims in Pfarrwerfen angenommen, wo er seine Praxis hat. Auch sein Ordinationsteam sei geimpft worden. Er bedauere diese missverständliche Ungleichbehandlung. Etliche seiner Kollegen müssen laut dem neuen Impfplan noch gut ein Monat auf ihre Impfungen warten.