Ein Mann und eine Frau mit Schutzmasken in einem Supermarkt
APA/Helmut Fohringer
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Politik

Maskenpflicht: „Unfinanzierbare Ho-Ruck-Aktion der Politik“

Die ab kommendem Montag geltende Schutzmasken-Pflicht in Supermärkten sei eine Ho-Ruck-Aktion der Politik, kritisiert der Lebensmittelhändler Peter Buchmüller, Branchensprecher des Salzburger Einzelhandels. Dass die Pflicht nur für Märkte mit mehr als 400 Quadratmeter Verkaufsfläche gilt, sei ein weiterer Nachteil für die Kleinen.

Eigentlich sollte sie schon ab Mittwochfrüh gelten, seit Dienstag ist aber klar: Es geht wegen logistischer Probleme und Lieferschwierigkeiten überhaupt erst ab Montag. Nach wie vor gibt es teils scharfe Kritik an den Plänen.

„Eigenfinanzierung würde Kleinbetriebe ruinieren“

Der Salzburger Branchensprecher der Einzelhändler, Peter Buchmüller, betreibt zwei Lebensmittelmärkte in Hof und Großgmain (beide Flachgau). Allein schon genug Schutzmasken für diese beiden Betriebe aufzutreiben, das sei fast unmöglich. Er habe bisher nur Masken für seine Mitarbeiter bekommen, sagt Buchmüller: „Und auch das Ausgeben solcher Masken an die Kunden zum Nulltarif ist für uns kleine Händler nicht vorstellbar.“

Das wären 1.600 Schutzmasken pro Tag für seine Kunden: „Wenn eine Maske nur einen Euro kosten würde, wären es täglich 1.600 Euro allein für die Masken.“

„Tagtäglich 3.200 Euro zusätzliche Kosten“

Einfache Masken werden wegen der Knappheit bereits um knapp zwei Euro netto gehandelt. Das wären also knapp 3.200 Euro pro Tag zusätzliche Ausgaben für den Händler Buchmüller. Die Regelung dürfte von der Politik wohl nur mit den großen Handelsriesen abgesprochen worden sein, sagt Buchmüller: „Das wird jetzt sicher vier bis sechs Tage dauern, bis es umsetzbar ist. Auf Kosten des Handels würde das viele Betriebe in den Ruin führen.“

Vertreibt Verkaufsflächen-Vorschrift die Kunden?

Auch die 400-Quadratmeter-Regelung bezeichnet Buchmüller alles andere als eine Hilfe für die Kleinen. Vorsichtige Kunden würden nun vielleicht diese Geschäfte meiden. Wenn dort – im Gegensatz zu Handelsketten – niemand eine Schutzmaske tragen muss.

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ORF
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