Die Lokalen und Regionalen bieten – trotz geschlossener Geschäfte – weiter ihre Services und Waren an. Kreativität ist in Zeiten wie diesen gefragt. Das sagt sich auch Matthias Warter. Sein Sportgeschäft ist wie alle anderen geschlossen, trotzdem läuft sein Fahrrad-Notfall-Service bei Sport 2000 in der Alpenstraße weiter: „Es gibt sehr viele, die auf das Rad angewiesen sind. Wenn man einen Patschen hat, steht man da, und es kann einem niemand helfen. Wir haben dann geschaut, dass wir helfen und auch ein wenig Geld hereinbringen.“
Angebote über Web-Medien
Auch neue Räder verkauft der Geschäftsmann, ausgesucht über soziale Medien im Internet, die Beratung läuft telefonisch. Seine Frau Elisabeth ist auch sehr aktiv: „Wir haben Rubriken im Internet gemacht, Kinderräder, E-Bikes und viele andere. Man gut durchscrollen und die Angebote anschauen. Wir haben unsere Telefonnummer angegeben. Wir bringen die Räder dann vor die Haustür, man kann sie gleich ausprobieren.“
Auch im Bastelgeschäft in Salzburg-Maxglan wird in diesen Tagen viel telefoniert. Viele nützen die Ausgangbeschränkungen und die Zeit zu Hause für Kreativität in den eigenen vier Wänden, sagt Inhaberin Uschi Selner: „Manche rufen an, wir brauchen ein Bastelsortiment um den oder den Preis. Wir haben das auch alles fotografiert und verschicken die Angebote per Whatsapp.“
Zeit zum Basteln mit Kindern
Es gibt kaum etwas, was es nicht gibt, oder was nicht organisiert werden könnte. Selbstabholern wird das Sackerl zum Auto gebracht. Kundin Angela Bachmayer ist begeistert: „Man kann jetzt Dinge mit den Kindern machen, die man sonst nur in den Ferien machen kann. Ostern steht auch vor der Tür. Da kann man viel basteln.“
Geschäftiges Treiben ist auch im Spielzeuggeschäft zu beobachten. Gemeinsames Spielen zu Hause sei derzeit sehr gefragt. Alles, was die Laune hebt, sagt Adele Liedl von der „Spielzeugschachtel“ in der Salzburger Schrannengasse: „Man hat jetzt die Chance und die Zeit, mehr miteinander zu spielen. Bei Erwachsenen fällt mir auf, dass wir viele Puzzle ab tausend Teile verkaufen.“
Kreative Geschäftsleute trotzen der Krise
Viele lokale Unternehmen kämpfen mit den wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronakrise. Einige von ihnen bieten ihre Produkte nun online an und wollen so den großen Konzernen trotzen.
Mann der Inhaberin liefert Spiele aus
Auch Liedls Mann Harald Brandner unterstützt die Geschäftsfrau: „Wir haben uns aufgeteilt. Meine Frau und ich liefern aus. Ein Mitarbeiter ist im Lager getrennt von uns. Wir bekommen Mails oder Anrufe und beraten auf diesen Kanälen. Und dann werden am Nachmittag die Waren ausgeliefert oder am Folgetag.“
Auch Omas, die ihre Enkerl derzeit nicht treffen können, nützen die Angebote, sagt Adele Liedl: „Wir haben die Nachricht von einer Frau bekommen, liefert bitte um ca. 50 Euro Spiele und Puzzles an meine Enkelin mit zweieinhalb Jahren.“ Kreative und flexible Menschen sorgen in einer Zeit der allgemeinen Unsicherheit für viele Lichtblicke und ein Stückerl Normalität im Leben vieler.
Schwere Krise für Nahversorger durch CoV
Metzgereien, Bäckereien und kleine Nahversorger im Salzburger Bergland ringen wegen der CoV-Krise wirtschaftlich ums Überleben. Das betrifft Gemeinden außerhalb der Ballungszentren, wo es kaum Supermärkte gibt. Viele stellen auf Kurzarbeit um, schränken Geschäftszeiten ein, während große Handelsketten von Kunden zum Teil überrannt werden – mehr dazu in salzburg.ORF.at (20.3.2020)