Landesspital St. Veit im Pongau Landesklinik
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POLITIK

Umwidmung zu „Covid-Haus“: Widerstand der Mitarbeiter

In St. Veit (Pongau) gibt es Widerstand unter den Mitarbeitern der Landesklinik gegen die Umwidmung dieses Spitals zum „Covid-Haus“. Sie seien für diese Anforderungen nicht professionell ausgebildet, und es gebe viel zu wenig Schutzkleidung. Die Landesregierung entgegnet, St. Veit sei nur für mittelschwere Fälle vorgesehen.

Auf die Bedenken jedes einzelnen Mitarbeiters würde eingegangen, so eine Stellungnahme aus dem Landesdienst. Seit Freitag wissen die rund 250 Mitarbeiter der Landesklinik St. Veit, dass sie ab dieser Woche alle in einem speziellen „Covid-Spital“ arbeiten werden. Darunter sind auch Mitarbeiter aus der psychiatrischen Abteilung, die als Profis für ihre Fachbereiche mit akutmedizinischer Betreuung bisher wenig oder nichts zu tun hatten.

Belegschaft sorgt sich um Selbstschutz

Die Verunsicherung sei groß, sagt Franz Wartbichler, Betriebsratsvorsitzender der Landesklinik St. Veit: „Manche haben einfach Angst, weil man dafür nicht ausgebildet ist. Es ist für Mitarbeiterinnen beängstigend, dass sie zum Teil selbst gefährdet sein könnten. Manche sind Diabetikerinnen oder haben zu Hause Angehörige, die selbst zu den Risikogruppen gehören.“

Landesregierung: „Nur mittelschwere Fälle“

Darüber hinaus gäbe es zu wenig Schutzausrüstung, sagt Wartbichler und bestätigt Bedenken, die es auch unter Ärzten gibt. Franz Wieser, Sprecher der Landesregierung, sagt dazu, das St. Veiter Spital sei nicht für intensivmedizinische Notfälle vorgesehen: „Dort ist geplant, dass man Patienten mit mittelschweren Verläufen behandelt. Diese brauchen noch keine Beatmung. Es wird auf die persönliche Situation jedes Mitarbeiters eingegangen. Dann wird man sich sehr genau ansehen, wo kann er eingesetzt werden.“

Schwerstkranke in Schwarzach

Schwerkranke Patienten aus den südlichen Landesteilen, die künstliche Beatmung benötigen, sollen in den kommenden Wochen im Schwarzacher Krankenhaus (ebenfalls Pongau) und im Covid-Haus des Uniklinikums in der Landeshauptstadt untergebracht und behandelt werden.

Landarzt kritisiert Gesundheitsbehörden

Ein Salzburger Hausarzt kritisiert, dass es auch für medizinisches Personal und Rettungskräfte viel zu wenig Schutzkleidung und technische Ausrüstung gebe. Dazu kämen mangelhafte Informationen durch die Behörden und fehlende Gesamtkoordination. Zudem würden Aufrufe, die Arztpraxen zu meiden, den chronisch Kranken schaden – mehr dazu in salzburg.ORF.at (23.3.2020)

Quarantäne für Halleiner Spital, Arzt in Großarl infiziert

Ein Teil des Krankenhauses Hallein (Tennengau) ist unter Quarantäne gestellt worden. Bei drei Mitarbeitern wurde CoV festgestellt. Der Betrieb sei weiter gewährleistet, es würden aber keine neuen Patienten mehr aufgenommen, heißt es vom Land Salzburg. 336 Personen wurden landesweit bisher als infiziert getestet (Stand Sonntagabend) – mehr dazu in salzburg.ORF.at (22.3.2020)

Transport aus China bisher nur für Tirol, Südtirol

Das Gesundheits- und Sozialministerium in Wien versucht nun, Ordnung in die Beschaffung von Schutzausrüstung zu bringen. Gemeinsam mit den Ländern wird der Bedarf erhoben. Montag soll auch eine tonnenschwere Lieferung medizinischer Hilfsgüter wie beispielsweise Schutzmasken aus China auf dem Wiener Flughafen ankommen. Eine Transportmaschine der AUA ist schon auf dem Weg. Allerdings ist diese erste Lieferung in erster Linie für Tirol und Südtirol bestimmt.