St. Gilgen Wolfgangsee mit Plombergstein
Flugbild: Gerald Lehner
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Politik

Zweitwohnsitze: „Gemeinden verlieren viel Geld“

In St. Gilgen (Flachgau) kritisiert Bürgermeister Otto Kloiber (ÖVP), dass Gemeinden wegen der vielen Zweitwohnsitze viel Geld draufzahlen müssten. Der Anteil, den Besitzer von Zweitwohnungen zum Gemeindebudget beitragen, liegt in St. Gilgen bei nur drei Prozent.

Ein Großteil der hohen Extrakosten von Zweitwohnsitzen schmälert Gemeindebudgets wegen der vielen Anschlüsse an Wasserleitungs- und Kanalsysteme, die im Bergland besonders kostspielig sein können. Diese Art von Tourismus hat auch in St. Gilgen am Wolfgangsee (Bild oben) eine lange Tradition – wie in zahlreichen a anderen Salzburger Urlaubs- und Skiorten. Der Anteil von Zweitwohnsitzen liegt in der Flachgauer Gemeinde mittlerweile bei rund 50 Prozent.

Zum großen Problem würden immer stärker die zusätzlichen und illegalen Zweitwohnsitze, die niemand anmeldet, sagt der Bürgermeister. In St. Gilgen gebe es davon mindestens 200.

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Flugbild: Gerald Lehner
Neue Chalets in Neukirchen am Großvenediger (Pinzgau) , von denen Kritiker behaupten, dass die Landschaft stark zersiedelt worden und einige Häuser illegale Zweitwohnsitze für wohlhabende Ausländer seien. Gemeinde und Betreiber weisen das zurück.

„Bekommen nicht herein, was es kostet“

Bei der Gemeinde angemeldet wurde heuer in St. Gilgen laut Bürgermeister nur ein Bruchteil, nämlich rund 20 Wohnungen. Wenn Immobilien verkauft und dann als Zweitwohnsitze genutzt werden, erfahre das die Gemeinde nicht. Für St. Gilgen würden die finanziellen Probleme dadurch immer größer, betont Kloiber: „Wenn der Anteil so hoch ist wie bei uns, dann passt die Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben nicht mehr. Wir haben nun fast die doppelte Anzahl von Haushalten zu versorgen mit Straßen, Kanal und Wasser. Ich bekomme das Geld von den Besitzern der Zweitwohnsitze nicht herein, was diese mir kosten."

Land kassiert mit

Über die Hauptwohnsitze nimmt die Gemeinde St. Gilgen mehr als 60 Prozent ihres Budgets ein, über die vielen Zweitwohnsitze nur drei Prozent. Von den 400.000 Euro, die daraus hereinkommen, verbleiben nur 200.000 in St. Gilgen. Die andere Hälfte muss als besondere Ortstaxe an das Land Salzburg abgeliefert werden.

Hohe Kosten durch Zweitwohnsitze

Zweitwohnsitze gibt es in St. Gilgen seit Generationen – und die finanziellen Probleme durch diese Entwicklung nehmen zu. Offiziell darf es in der Gemeinde keine neuen Zweitwohnsitze geben.

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