Das Feriendorf „Wasenmoos“ sei ein „Ausverkauf der Heimat“, heißt es neuerdings bei der Salzburger SPÖ auf Landesebene. Ihre Spitzenpolitiker kritisieren mittlerweile das Projekt beim Pass Thurn. In den letzten Wochen hatten verschiedene Medien und Akteure massive Kritik an dem luxuriös ausgestatteten Feriendorf in prachtvoller Lage auf der Sonnseite des Salzachtales geübt.
Kritik an Schwenk der Landes-SPÖ
Diese neue Haltung der Landespartei ärgert den Mittersiller Vizebürgermeister Gerald Rauch (SPÖ) massiv: „Weil ich das nicht in Ordnung finde, wenn unsere Arbeit in der Kommune aus landesparteipolitischen Interessen in Frage gestellt und konterkariert wird. Wir leisten hier als gewählte Mandatare gute Arbeit für Mittersill und die Region.“ Zudem handle es sich um genehmigte Projekte, die hier in nun Frage gestellt würden, so Rauch.
SPÖ-Stadtrat aus Partei ausgetreten
Rauch hat deshalb seine Mitgliedschaft in der Partei ruhend gestellt. Ein Stadtrat ist überhaupt aus der Partei ausgetreten. SPÖ-Landesparteiobmann Walter Steidl wollte dem ORF am Freitag dazu kein Interview geben. In einer schriftlichen Aussendung verteidigt er die Kritik an dem Projekt. Die Situation heute sei eine andere als vor zehn Jahren.
Mögliche Parteiaustritte bedaure er, so Steidl. Der entscheidende Entschluss der Stadt Mittersill zum Bau wurde 2009 von der SPÖ sowohl auf kommunaler als auch auf Landesebene mitgetragen. Der Bau läuft schon. Alle Bewilligungen sind erteilt. Beim Pass Thun entstehen nun 45 Appartements und 13 Chalets sowie ein Hotel mit 77 Zimmern.
Streit um Chalets innerhalb der SPÖ
Die Diskussion um den Neubau eines Feriendorfes am Pass Thurn in Mittersill spaltet die SPÖ. Die Landespartei lehnt das Bauprojekt vehement ab. Die Sozialdemokraten im Ort sind dafür.