Bauarbeiten Feriendorf Mittersill / Pass Thurn
ORF/Peter-Paul Hahnl
Flugbild: Gerald Lehner
Politik

Streit in der SPÖ wegen noblem Feriendorf

Die Diskussion um den Bau eines Feriendorfes beim Pass Thurn in Mittersill (Pinzgau) führt zu heftigem Streit in der SPÖ. Wegen massiver Kritik der Landespartei an den Plänen stellte nun der Mittersiller SPÖ- Vizebürgermeister seine Mitgliedschaft ruhend. Und ein roter Stadtrat verlässt die Partei.

Das Feriendorf „Wasenmoos“ sei ein „Ausverkauf der Heimat“, heißt es neuerdings bei der Salzburger SPÖ auf Landesebene. Ihre Spitzenpolitiker kritisieren mittlerweile das Projekt beim Pass Thurn. In den letzten Wochen hatten verschiedene Medien und Akteure massive Kritik an dem luxuriös ausgestatteten Feriendorf in prachtvoller Lage auf der Sonnseite des Salzachtales geübt.

Kritik an Schwenk der Landes-SPÖ

Diese neue Haltung der Landespartei ärgert den Mittersiller Vizebürgermeister Gerald Rauch (SPÖ) massiv: „Weil ich das nicht in Ordnung finde, wenn unsere Arbeit in der Kommune aus landesparteipolitischen Interessen in Frage gestellt und konterkariert wird. Wir leisten hier als gewählte Mandatare gute Arbeit für Mittersill und die Region.“ Zudem handle es sich um genehmigte Projekte, die hier in nun Frage gestellt würden, so Rauch.

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Mittersill Pass Thurn Wasenmoos  Zweitwohnsitze illegale Zweitwohnungen Raumordnung Raumordnungsgesetz

Oberpinzgau Hohe Tauern Salzachtal Raumplanung
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Links die Baustelle für die Chalets beim Wasenmoos (Naturschutzgebiet rechts) – auf Mittersiller Seite des Pass Thurn
Mittersill Pass Thurn Wasenmoos  Zweitwohnsitze illegale Zweitwohnungen Raumordnung Raumordnungsgesetz

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Baustelle an der Straße zum Pass Thurn. Das Projekt ist laut Gemeinde- und Landespolitikern völlig legal und nicht mehr aufzuhalten.
Mittersill Pass Thurn Wasenmoos  Zweitwohnsitze illegale Zweitwohnungen Raumordnung Raumordnungsgesetz

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Das alpine Moor bzw. Naturschutzgebiet Wasenmoos (hinten) auf der Sonnseite des Salzachtals liegt in großer Nähe zu den kommenden Neubauten
Mittersill Pass Thurn Wasenmoos  Zweitwohnsitze illegale Zweitwohnungen Raumordnung Raumordnungsgesetz

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Die Chalets werden durch eine riesige Stützmauer an der Passstraße von Verkehrslärm und Blicken abgeschottet
Mittersill Pass Thurn Wasenmoos  Zweitwohnsitze illegale Zweitwohnungen Raumordnung Raumordnungsgesetz

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Pass Thurn mit Baustelle und Wasenmoos auf Pinzgauer Seite. Hinten: Südliche Ausläufer des Hahnenkamms, Wilder Kaiser und Kitzbüheler Horn.
Bauarbeiten Feriendorf Mittersill / Pass Thurn
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Baustelleneinfahrt am Freitag – mit Neuschnee

SPÖ-Stadtrat aus Partei ausgetreten

Rauch hat deshalb seine Mitgliedschaft in der Partei ruhend gestellt. Ein Stadtrat ist überhaupt aus der Partei ausgetreten. SPÖ-Landesparteiobmann Walter Steidl wollte dem ORF am Freitag dazu kein Interview geben. In einer schriftlichen Aussendung verteidigt er die Kritik an dem Projekt. Die Situation heute sei eine andere als vor zehn Jahren.

Mögliche Parteiaustritte bedaure er, so Steidl. Der entscheidende Entschluss der Stadt Mittersill zum Bau wurde 2009 von der SPÖ sowohl auf kommunaler als auch auf Landesebene mitgetragen. Der Bau läuft schon. Alle Bewilligungen sind erteilt. Beim Pass Thun entstehen nun 45 Appartements und 13 Chalets sowie ein Hotel mit 77 Zimmern.

Streit um Chalets innerhalb der SPÖ

Die Diskussion um den Neubau eines Feriendorfes am Pass Thurn in Mittersill spaltet die SPÖ. Die Landespartei lehnt das Bauprojekt vehement ab. Die Sozialdemokraten im Ort sind dafür.