Die Wolfsattacken auf Nutztiere sorgen jedenfalls für Frust bei den Bauern. Das war auch bei der großen Herbst-Versteigerung des Landesverbands für Schafe und Ziegen in Maishofen (Pinzgau) deutlich zu spüren. Bevor es auf den Laufsteg in der Versteigerungshalle geht, wird jedes einzelne Tier bewertet, sagt Sepp Wesenauer vom Landesverband für Schafe und Ziegen: „
Wir bewerten die Körpermerkmale. Den Typ den Rahmen, die Form, das Alter und bei den Böcken die Bemuskelung“.
Trockenheit und Wölfe
Ziegen und Schafe können üblicherweise einige Hundert Euro erzielen, besondere Zuchttiere in Ausnahmefällen sogar einige Tausend Euro. Diesmal waren zur Versteigerung 150 Schafe und 200 Ziegen angemeldet – mehr als sonst, sagt der Schafzüchter Markus Hettegger aus Großarl (Pongau): „Heuer war es sehr trocken. Daher war das Heu in den Gebirgstälern knapp. Darum sind viele Bauern daran interessiert, Tiere zu verkaufen.“.
Doch es fehlten die Käufer – wobei die Trockenheit offenbar nicht der einzige Grund dafür war, vermutet der Geschäftsführer des Landesverbandes für Schafe und Ziegen, Bernhard Rinnhofer: „ Ich glaube schon, dass die Gesamtsituation in der Landwirtschaft momentan nicht einfach ist, mit den Beutegreifern wie dem Wolf die Stimmung bei Schaf- und Ziegenhaltern etwas gedrückt ist. Die Bauern sind verunsichert und dadurch gibt es auch wenig Neueinsteiger“.
Ohne Almsommer keine Wirtschaftlichkeit
Wobei in den vergangenen Jahren eigentlich ein Trend zu kleinen Wiederkäuern wie Schafen und Ziegen zu bemerken gewesen sei. Normalerweise würde der Großteil der Tiere versteigert werden. Das sei heuer nicht der Fall.
Viele Tiere hätten also überhaupt keine Abnehmer gefunden oder nicht den erhofften Preis erzielt. Wenn man die Tiere im Sommer nicht mehr auf die Alm bringen dürfe, sei die Wirtschaftlichkeit nicht mehr gegeben. Viele Züchter haben frustriert über die Preissituation ihre Tiere wieder mit nach Hause genommen.
Herbstversteigerung von Schafen und Ziegen
Bei der großen Herbstversteigerung des Landesverbands für Schafe und Ziegen in Maishofen war die Frustration der Bauern nach den Wolfsattacken deutlich zu spüren. Viele wollten ihre Tiere wegen dem Wolf, aber auch wegen dem Klimawandel und der Trockenheit im Sommer loswerden.