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Chronik

Kritik an Wettlokalbetreibern wegen Spielsucht

Wettlokal-Betreiber kommen offenbar ihrer Pflicht nicht nach, Wettsüchtige zu melden. Es sei seit Inkrafttreten des Gesetzes vor zwei Jahren noch kein einziger Betroffener gemeldet worden. Die Spielschutzorganisation nimmt jetzt die Behörden in die Pflicht.

Laut Gesetz müssen Wettanbieter darauf achten, ob Kunden gefährdet sind, spielsüchtig zu sein. Vor allem dann, wenn Kunden so viel Geld verwetten, dass offensichtlich ihre Existenz bedroht ist. Dann muss der Wettanbieter die Spieler sperren und die Sperre bei der zuständigen Behörde melden. Seit es das Gesetz gibt, ist das aber noch nie passiert, sagt Wolfgang Seider vom zuständigen Leiter am Amt für Gewerbeangelegenheiten der Salzburger Landesregierung.

Beratungsstelle fordert Kontrollen

Seit mehr als zwei Jahren gilt das neue Landesgesetz für Wettunternehmer. Das Salzburger Institut für Glücksspiel und Abhängigkeit, welches auch als Beratungsstelle dient, ist immer wieder Anlaufstelle für Spieler, die wegen verspieltem Geld an der Grenze ihrer Existenz stehen. Deren Präsident Roman Neßhold fordert von den Behörden jetzt Kontrollen. „Wenn es tatsächlich der Fall ist, dass Spieler nicht gemeldet werden, dann ist die Behörde hier gefordert deutlich nach zu schärfen und wir werden der Behörde eine solche Aufforderung auch zusenden.“

Wettbranche: Wir investieren in Suchtprävention

Der Branchensprecher der Automatenaufsteller und Buchmacher, Siegfried Vorderegger, kann die Kritik nicht nachvollziehen. Wettanbieter würden sehr viel Geld in die Suchtpräventionsschulung ihrer Mitarbeiter stecken.